Das Magische Sechseck der Wirtschaftspolitik
Das Magische Sechseck ist wie ein Kompass für alle wirtschaftspolitischen Entscheidungen in Deutschland. Es besteht aus sechs Zielen, die eigentlich alle gleichzeitig erreicht werden sollten - was aber praktisch unmöglich ist, weil sie sich gegenseitig im Weg stehen.
Stetiges Wirtschaftswachstum bedeutet, dass die deutsche Wirtschaft jährlich um 2-4% wachsen soll. Das wird über das reale Bruttoinlandsprodukt gemessen und soll extreme Konjunkturschwankungen verhindern.
Ein hoher Beschäftigungsstand zielt auf eine Arbeitslosenquote unter 3% ab. Hier geht es darum, das komplette Produktionspotenzial des Landes auszuschöpfen und möglichst allen Menschen Arbeit zu geben.
Das stabile Preisniveau strebt eine Inflationsrate von etwa 2% pro Jahr an. Gemessen wird das über den Verbraucherpreisindex - also wie teuer euer Einkauf im Supermarkt wird.
Wichtig: Diese Ziele konkurrieren miteinander - deshalb heißt es "magisch", weil es fast unmöglich ist, alle gleichzeitig zu erreichen!
Beim außenwirtschaftlichen Gleichgewicht sollen Importe und Exporte ausgeglichen sein. Deutschland soll weder zu viel Geld ins Ausland fließen lassen noch sich zu stark verschulden.
Gerechte Einkommensverteilung und Umweltschutz runden das Sechseck ab. Während Umweltschutz relativ klar definiert ist, bleibt die "Gerechtigkeit" bei der Verteilung von Einkommen und Vermögen politisch umstritten.