Arten von Rollen und Rollenkonflikte
Die Rollentheorie nach Dahrendorf unterscheidet zwischen zugeschriebenen und erworbenen Rollen.
Definition: Zugeschriebene Rollen sind solche, die einer Person aufgrund bestimmter Merkmale zugewiesen werden und nicht erworben werden können.
Beispiel: Ein Stereotyp wie "weibliches Verhalten ist verknüpft mit Empathie und Wärme" ist eine zugeschriebene Rolle.
Im Gegensatz dazu stehen erworbene Rollen, die im Laufe des Lebens eingenommen werden.
Beispiel: Bundeskanzlerin, Mutter oder Schüler sind erworbene Rollen.
Ein wichtiges Konzept in der Rollentheorie Soziologie ist der Rollensatz, der die Gesamtheit aller sich ergänzenden Teil-Rollen beschreibt, die mit einer bestimmten Position verbunden sind.
Beispiel: Der Rollensatz einer Lehrerin umfasst ihre Beziehungen zu Kollegen, Schülern und Eltern.
Die Theorie behandelt auch das Konzept der Rollensegmente, die die mit einer sozialen Position verbundenen Rollen in Beziehung zu verschiedenen Bezugspersonen beschreiben.
Beispiel: Für einen Lehrer gibt es die Rollensegmente Lehrer-Schüler, Lehrer-Kollegen und Lehrer-Eltern.
Ein zentraler Aspekt der Rollentheorie Pädagogik ist die soziale Interaktion, die den Prozess wechselseitiger Wahrnehmungen innerhalb einer Gesellschaft beschreibt.
Highlight: In der sozialen Interaktion folgt jeder nach seiner sozialen Position einem bestimmten Normen- und Wertesystem.
Die Theorie befasst sich auch mit Rollenkonflikten. Es gibt zwei Hauptarten:
- Intra-Rollen-Konflikt: Hier geraten die Erwartungen verschiedener Bezugsgruppen an ein und dieselbe Person in Konflikt miteinander.
Beispiel: Lehrer und Schüler haben unterschiedliche Erwartungen an die Rolle "Schüler".
- Inter-Rollen-Konflikt: Hier entstehen widersprüchliche Erwartungen zwischen den verschiedenen Rollen einer Person.
Beispiel: Eine Person, die gleichzeitig Mutter und Lehrerin ist, kann in einen Inter-Rollen-Konflikt geraten.