Der symbolische Interaktionismus nach Mead ist eine grundlegende sozialpsychologische Theorie zur Entwicklung der menschlichen Identität.
Die Kernkonzepte von Meads Theorie basieren auf der Interaktion zwischen dem "I" und dem "Me". Das "I" repräsentiert dabei die spontane, kreative Seite der Persönlichkeit, während das "Me" die gesellschaftlichen Erwartungen und internalisierten Normen widerspiegelt. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Komponenten entwickelt sich das "Self" - die eigene Identität. Ein wichtiger Aspekt ist die Rollentheorie, bei der Kinder durch Rollenübernahme und Perspektivwechsel lernen, sich in andere hineinzuversetzen und gesellschaftliche Normen zu verstehen.
Die Theorie von Schäfer ergänzt Meads Ansatz durch den Fokus auf frühkindliche Bildungsprozesse. Seine Selbstbildungspotenziale betonen die Bedeutung des eigenständigen Lernens und der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt. Besonders wichtig ist dabei die Bedeutung des Spiels als zentrale Lernform im Kindergarten. Schäfers 15 Thesen zur frühkindlichen Bildung unterstreichen die Wichtigkeit von selbstgesteuerten Lernprozessen und der Rolle der Erzieher als Lernbegleiter. Die Bildungsprozesse im Kindergarten sollten demnach nicht als formale Wissensvermittlung verstanden werden, sondern als ganzheitliche Entwicklungsprozesse, bei denen Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen und verarbeiten können. Die Ambiguitätstoleranz spielt dabei eine wichtige Rolle, da Kinder lernen müssen, mit Unsicherheiten und verschiedenen Perspektiven umzugehen.