Konfliktbewältigung in der Interkulturellen Pädagogik
Die interkulturelle Pädagogik steht vor der besonderen Herausforderung, Konflikte zwischen verschiedenen kulturellen Überzeugungen und Verhaltensweisen konstruktiv zu bewältigen. In einer pluralistischen Gesellschaft treffen unterschiedliche Weltanschauungen, Wertvorstellungen und Traditionen aufeinander, die nicht selten zu Spannungen führen können.
Definition: Die interkulturelle Konfliktbewältigung bezeichnet einen pädagogischen Ansatz, bei dem kulturell bedingte Konflikte durch Dialog, Verständigung und begründete Entscheidungsfindung gelöst werden.
Die Schule als zentrale Bildungseinrichtung muss dabei klare Verfahren entwickeln, um zu entscheiden, welchen kulturellen Anforderungen nachgekommen werden kann und welche zurückgewiesen werden müssen. Dies erfordert einen ausgewogenen Umgang mit der Toleranz und ihren Grenzen. Dabei gilt es, die Dominanz westlich-moderner Perspektiven kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig demokratische Grundwerte zu wahren.
Ein wesentlicher Aspekt der interkulturellen Konfliktbewältigung ist das Einüben vernünftiger Diskussions- und Entscheidungsprozesse. Schülerinnen und Schüler lernen dabei, kulturelle Unterschiede wahrzunehmen, zu respektieren und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Dies beinhaltet auch die Fähigkeit, den eigenen ethnozentrischen Blickwinkel zu erkennen und zu überwinden.
Beispiel: In einer Schulklasse möchten muslimische Schülerinnen während des Ramadans vom Sportunterricht befreit werden. Hier muss die Schule zwischen religiösen Bedürfnissen und schulischen Anforderungen abwägen und eine begründete Entscheidung treffen.