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Interkulturelle Pädagogik und Toleranz einfach erklärt

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Interkulturelle Pädagogik und Toleranz einfach erklärt

Eine multiethnische Gesellschaft erfordert interkulturelle Pädagogik als Antwort auf dauerhafte Veränderungen. Das Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, kulturelle Unterschiede zu thematisieren und Alltagsrassismus zu bekämpfen. Die interkulturelle Erziehung charakterisiert sich durch zwei Grundrichtungen: die Pädagogik der Begegnung und die Pädagogik des Konflikts. Wichtige Konzepte sind Kulturrelativismus, Ethnozentrismus, Toleranz und Pluralismus. Die Herausforderungen einer pluralistischen Gesellschaft werden anhand von Beispielen und Zielen der interkulturellen Pädagogik erläutert.

• Interkulturelle Pädagogik zielt auf gegenseitiges Verständnis und Abbau von Vorurteilen ab
• Ethnozentrismus und Rassismus werden aktiv thematisiert und bekämpft
• Toleranz und Akzeptanz von Ethnizität sind zentrale Werte
• Gemeinsame Ziele von Mehrheits- und Minderheitskulturen werden betont
• Konfliktbewältigung und kulturelle Bereicherung sind wichtige Aspekte

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Umgang mit Befremdung

Das zweite Ziel der interkulturellen Pädagogik befasst sich mit dem Umgang mit Befremdung. Das Fremde und Unbekannte an einer anderen Kultur kann verschiedene Reaktionen hervorrufen:

  1. In einem spielerischen und unverbindlichen Umfeld kann es exotisch und interessant wirken.
  2. Im Alltag kann es jedoch verunsichern und zu direkter oder indirekter Ablehnung des Andersartigen führen, was sich in Rassismus äußern kann.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Faszination für das Fremde oft nur bei zuwanderfreundlichen Einheimischen funktioniert. Die Begegnung mit dem Fremden kann entweder Neugier durch Faszination oder Abwehr durch Angst auslösen.

Vocabulary: Kulturrelativismus für Kinder erklärt bedeutet, dass man Kindern beibringt, andere Kulturen nicht nach den Maßstäben der eigenen Kultur zu beurteilen, sondern sie in ihrem eigenen Kontext zu verstehen.

Highlight: Die interkulturelle Pädagogik zielt darauf ab, positive Begegnungen mit dem Fremden zu fördern und gleichzeitig Ängste und Vorurteile abzubauen.

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Ermunterung der Solidarität

Das siebte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Ermunterung zur Solidarität. Dieses Ziel umfasst folgende Aspekte:

  • Stärkung der Identität und Formierung einer politischen Kraft
  • Majoritätsangehörige sollen sich mit Minoritätsangehörigen solidarisieren

Konkrete Beispiele für die Förderung von Solidarität sind:

  • Europaprojekte
  • Kulturausflüge
  • Austauschprogramme
  • Integration multi-ethnischer Inhalte im Unterricht

Es ist wichtig zu beachten, dass der Anteil von Majoritäten und Minoritäten nicht ausgeglichen ist, was die Umsetzung dieses Ziels herausfordernd macht.

Example: Ein Beispiel für Solidarität könnte ein Schulprojekt sein, bei dem Schüler der Mehrheitsgesellschaft gemeinsam mit Schülern aus Minderheiten an einem interkulturellen Theaterstück arbeiten.

Highlight: Die Förderung von Solidarität zielt darauf ab, ein Gefühl der Gemeinschaft und des gegenseitigen Verständnisses zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen zu schaffen.

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Kulturelle Grundrichtungen der interkulturellen Pädagogik

Die interkulturelle Pädagogik verfolgt zwei wesentliche kulturelle Grundrichtungen:

  1. Pädagogik der Begegnung:

    • Zielt auf das Erfahren und Kennenlernen fremder Kulturen ab
    • Fördert Austausch und kulturelle Bereicherung
    • Schafft harmonische Atmosphäre für Begegnungen
    • Bindet kulturelle Besonderheiten ein
    • Strebt den Abbau von Befremdung und die Verringerung von Angst und Zurückhaltung an
  2. Pädagogik des Konflikts:

    • Konzentriert sich auf die aktive Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung
    • Zielt darauf ab, Ethnozentrismus zu bekämpfen
    • Arbeitet an der Beseitigung von Barrieren für eine multiethnische Gesellschaft
    • Fordert die Mehrheitsgesellschaft auf, an sich selbst zu arbeiten
    • Setzt sich aktiv für den Abbau von Ungleichheit ein

Vocabulary: Ethnozentrismus bezeichnet die Tendenz, die eigene Kultur als Maßstab für die Beurteilung anderer Kulturen zu verwenden.

Example: Ein Beispiel für die Pädagogik der Begegnung könnte ein interkulturelles Schulfest sein, bei dem Schüler verschiedener Kulturen ihre Traditionen, Speisen und Bräuche vorstellen.

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Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung

Das achte Ziel der interkulturellen Pädagogik, das Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung, gilt als eines der schwierigsten Aspekte. Es bezieht sich auf den Umgang mit Konflikten in Verhaltensorientierungen und Weltüberzeugungen.

Zentrale Punkte sind:

  • Die Schule hat die Aufgabe, Verfahren zu entwickeln, mit denen begründet entschieden werden kann, welchen Anforderungen nachzukommen ist und welche zurückgewiesen werden müssen.
  • Konflikte müssen durch eine Entscheidung gelöst werden.
  • Die Dominanz der Moderne muss hinterfragt werden.

Definition: Konfliktbewältigung in der interkulturellen Pädagogik bedeutet, Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die es ermöglichen, kulturelle Differenzen konstruktiv zu adressieren und Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

Highlight: Die Fähigkeit zur vernünftigen Konfliktbewältigung ist eine Schlüsselkompetenz in einer pluralistischen Gesellschaft und ein wichtiger Bestandteil der interkulturellen Bildung.

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Akzeptanz von Ethnizität und Rücksichtnahme auf die Sprache der Minoritäten

Das vierte Ziel der interkulturellen Pädagogik fokussiert sich auf die Akzeptanz von Ethnizität und die Rücksichtnahme auf die Sprache der Minoritäten. Dabei geht es um folgende Aspekte:

  • Die Erwartung einer unauffälligen Anpassung ethnischer Minderheiten überwiegt oft in der Gesellschaft.
  • Akzeptanz von Ethnizität bedeutet eine Auseinandersetzung mit der anderen, möglicherweise befremdenden Kultur, was auch das eigene kulturelle Selbstverständnis in Frage stellen kann.
  • Die Familiensprache oder Sprache der Minderheiten sollte achtbar behandelt werden.

Die Aufgabe von Bildung in diesem Kontext ist:

  • Die Selektion von Kulturen, Lebenswelt und Nationalkultur
  • Die Auswahl sinnvoller und wichtiger Elemente für die Existenz der Edukanden (Lernenden)
  • Die Förderung gemeinsamer Zielsetzungen von Minorität und Majorität

Vocabulary: Ethnisches Volksverständnis Bedeutung bezieht sich auf die Vorstellung, dass ein Volk durch gemeinsame ethnische Merkmale wie Abstammung, Sprache oder Kultur definiert wird.

Highlight: Die Akzeptanz von Ethnizität und Mehrsprachigkeit ist ein wichtiger Schritt zur Integration und gegenseitigen Wertschätzung in einer multikulturellen Gesellschaft.

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Erkennen des eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus

Das erste Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, den eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus zu erkennen und zu reflektieren.

Ethnozentrismus bezieht sich auf die unausweichliche Eingebundenheit des eigenen Denkens und Wertens in die eigene kulturelle Perspektive. Diese wird besonders deutlich, wenn man mit anderen Sichtweisen konfrontiert wird.

Die Aufgabe der interkulturellen Pädagogik besteht darin:

  • Verständnisprobleme und Missverständnisse aufzuklären
  • Über bloße Information über andere Kulturen hinauszugehen
  • Akzeptanz und Verständnis für andere Kulturen zu fördern, ohne vorschnell zu werten

Example: Ein Beispiel für die Herausforderungen des Ethnozentrismus ist die Situation eines Sportlehrers, der mit einem muslimischen Mädchen konfrontiert ist, das am Sportunterricht nicht teilnehmen kann. Hier ist es wichtig, die kulturellen Hintergründe zu verstehen, bevor man urteilt.

Highlight: Ziel ist es, vorschnelle Wertungen ohne Hintergrundwissen zu vermeiden und stattdessen ein tieferes Verständnis für kulturelle Unterschiede zu entwickeln.

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Thematisieren von Rassismus

Das fünfte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Thematisierung von Rassismus. Dieses Ziel gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sich Feindseligkeit immer öfter in Form von Rassismus äußert.

Rassismus wird definiert als:

  • Die Ansicht, dass Menschen einer bestimmten Rasse weniger wert sind als andere.
  • Die Rechtfertigung politischer und sozialer Unterdrückung aufgrund dieser Ansicht.

Example: Ein aktuelles Beispiel für die Thematisierung von Rassismus ist die "Black Lives Matter" Bewegung, die auf systematischen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze aufmerksam macht.

Definition: Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund phänotypischer Merkmale oder angenommener Gruppenzugehörigkeit als minderwertig klassifiziert und diskriminiert.

Highlight: Die interkulturelle Pädagogik zielt darauf ab, Rassismus aktiv zu bekämpfen, indem sie Bewusstsein schafft, Vorurteile abbaut und für Gleichberechtigung eintritt.

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Grundlegung von Toleranz

Das dritte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Grundlegung von Toleranz. Toleranz wird als Basistugend für ein gewaltfreies Zusammenleben in einer pluralistischen Demokratie verstanden.

Wichtige Aspekte der Toleranz in diesem Kontext sind:

  • Toleranz beginnt dort, wo ein Ausweichen nicht möglich ist.
  • Es dürfen keine Abwehrimpulse zur eigenen Entlastung entstehen.

Definition: Toleranz Definition Ethik: Toleranz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten anderer zu dulden, zu respektieren und gelten zu lassen, auch wenn sie von den eigenen abweichen.

Example: Toleranz Beispiele im Schulalltag könnten sein: Respekt für unterschiedliche religiöse Praktiken, Akzeptanz verschiedener Kleidungsstile oder Offenheit gegenüber unterschiedlichen Familienstrukturen.

Highlight: Die Entwicklung von Toleranz ist entscheidend für das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft und bildet die Grundlage für interkulturelle Verständigung.

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Thematisieren der Wir-Identität

Das zehnte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist das Thematisieren der Wir-Identität. Dieses Ziel befasst sich mit der Frage, wie eine gemeinsame Identität in einer multikulturellen Gesellschaft geschaffen und gestärkt werden kann.

Wichtige Aspekte dabei sind:

  • Die Entwicklung eines inklusiven "Wir"-Gefühls, das verschiedene kulturelle Hintergründe einbezieht
  • Die Förderung eines Zugehörigkeitsgefühls zur Gesamtgesellschaft bei gleichzeitiger Wertschätzung der individuellen kulturellen Identitäten
  • Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie eine gemeinsame nationale oder gesellschaftliche Identität in einer pluralistischen Gesellschaft aussehen kann

Definition: Die Wir-Identität in einer pluralistischen Demokratie bezieht sich auf ein gemeinsames Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit, das kulturelle Unterschiede überbrückt und auf gemeinsamen Werten und Zielen basiert.

Highlight: Die Entwicklung einer inklusiven Wir-Identität ist entscheidend für den sozialen Zusammenhalt und die erfolgreiche Integration in einer multikulturellen Gesellschaft.

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Das Gemeinsame betonen gegen die Gefahr des Ethnozentrismus

Das sechste Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, das Gemeinsame zu betonen, um der Gefahr des Ethnozentrismus entgegenzuwirken. Dabei geht es um folgende Aspekte:

  • Bei der Berücksichtigung der Besonderheiten einer Kultur und der Verschaffung von Eigengeltung besteht die Gefahr, dass nicht mehr gelebte Kulturelemente künstlich fixiert werden.
  • Ein Hauptfehler ist die unzulässige Gleichsetzung von Kultur und Nation.
  • Es ist wichtig, Gemeinsamkeiten zu betonen, statt nur Besonderheiten in Kontrast zu stellen.

Herausforderungen bei der Umsetzung:

  • Die Betonung von Gemeinsamkeiten ist nicht einfach zu realisieren, da Gemeinsamkeiten oft als trivial oder alltäglich wahrgenommen werden.

Vocabulary: Ethnopluralismus Identitäre Bewegung ist ein Konzept, das von rechtsextremen Gruppen verwendet wird und vorgibt, kulturelle Vielfalt zu schützen, indem es für die Trennung von Kulturen plädiert.

Highlight: Die interkulturelle Pädagogik strebt danach, ein Gleichgewicht zwischen der Wertschätzung kultureller Unterschiede und der Betonung gemeinsamer menschlicher Erfahrungen zu finden.

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Interkulturelle Pädagogik und Toleranz einfach erklärt

Eine multiethnische Gesellschaft erfordert interkulturelle Pädagogik als Antwort auf dauerhafte Veränderungen. Das Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, kulturelle Unterschiede zu thematisieren und Alltagsrassismus zu bekämpfen. Die interkulturelle Erziehung charakterisiert sich durch zwei Grundrichtungen: die Pädagogik der Begegnung und die Pädagogik des Konflikts. Wichtige Konzepte sind Kulturrelativismus, Ethnozentrismus, Toleranz und Pluralismus. Die Herausforderungen einer pluralistischen Gesellschaft werden anhand von Beispielen und Zielen der interkulturellen Pädagogik erläutert.

• Interkulturelle Pädagogik zielt auf gegenseitiges Verständnis und Abbau von Vorurteilen ab
• Ethnozentrismus und Rassismus werden aktiv thematisiert und bekämpft
• Toleranz und Akzeptanz von Ethnizität sind zentrale Werte
• Gemeinsame Ziele von Mehrheits- und Minderheitskulturen werden betont
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Umgang mit Befremdung

Das zweite Ziel der interkulturellen Pädagogik befasst sich mit dem Umgang mit Befremdung. Das Fremde und Unbekannte an einer anderen Kultur kann verschiedene Reaktionen hervorrufen:

  1. In einem spielerischen und unverbindlichen Umfeld kann es exotisch und interessant wirken.
  2. Im Alltag kann es jedoch verunsichern und zu direkter oder indirekter Ablehnung des Andersartigen führen, was sich in Rassismus äußern kann.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Faszination für das Fremde oft nur bei zuwanderfreundlichen Einheimischen funktioniert. Die Begegnung mit dem Fremden kann entweder Neugier durch Faszination oder Abwehr durch Angst auslösen.

Vocabulary: Kulturrelativismus für Kinder erklärt bedeutet, dass man Kindern beibringt, andere Kulturen nicht nach den Maßstäben der eigenen Kultur zu beurteilen, sondern sie in ihrem eigenen Kontext zu verstehen.

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Ermunterung der Solidarität

Das siebte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Ermunterung zur Solidarität. Dieses Ziel umfasst folgende Aspekte:

  • Stärkung der Identität und Formierung einer politischen Kraft
  • Majoritätsangehörige sollen sich mit Minoritätsangehörigen solidarisieren

Konkrete Beispiele für die Förderung von Solidarität sind:

  • Europaprojekte
  • Kulturausflüge
  • Austauschprogramme
  • Integration multi-ethnischer Inhalte im Unterricht

Es ist wichtig zu beachten, dass der Anteil von Majoritäten und Minoritäten nicht ausgeglichen ist, was die Umsetzung dieses Ziels herausfordernd macht.

Example: Ein Beispiel für Solidarität könnte ein Schulprojekt sein, bei dem Schüler der Mehrheitsgesellschaft gemeinsam mit Schülern aus Minderheiten an einem interkulturellen Theaterstück arbeiten.

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Die interkulturelle Pädagogik verfolgt zwei wesentliche kulturelle Grundrichtungen:

  1. Pädagogik der Begegnung:

    • Zielt auf das Erfahren und Kennenlernen fremder Kulturen ab
    • Fördert Austausch und kulturelle Bereicherung
    • Schafft harmonische Atmosphäre für Begegnungen
    • Bindet kulturelle Besonderheiten ein
    • Strebt den Abbau von Befremdung und die Verringerung von Angst und Zurückhaltung an
  2. Pädagogik des Konflikts:

    • Konzentriert sich auf die aktive Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung
    • Zielt darauf ab, Ethnozentrismus zu bekämpfen
    • Arbeitet an der Beseitigung von Barrieren für eine multiethnische Gesellschaft
    • Fordert die Mehrheitsgesellschaft auf, an sich selbst zu arbeiten
    • Setzt sich aktiv für den Abbau von Ungleichheit ein

Vocabulary: Ethnozentrismus bezeichnet die Tendenz, die eigene Kultur als Maßstab für die Beurteilung anderer Kulturen zu verwenden.

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Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung

Das achte Ziel der interkulturellen Pädagogik, das Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung, gilt als eines der schwierigsten Aspekte. Es bezieht sich auf den Umgang mit Konflikten in Verhaltensorientierungen und Weltüberzeugungen.

Zentrale Punkte sind:

  • Die Schule hat die Aufgabe, Verfahren zu entwickeln, mit denen begründet entschieden werden kann, welchen Anforderungen nachzukommen ist und welche zurückgewiesen werden müssen.
  • Konflikte müssen durch eine Entscheidung gelöst werden.
  • Die Dominanz der Moderne muss hinterfragt werden.

Definition: Konfliktbewältigung in der interkulturellen Pädagogik bedeutet, Methoden zu entwickeln und anzuwenden, die es ermöglichen, kulturelle Differenzen konstruktiv zu adressieren und Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

Highlight: Die Fähigkeit zur vernünftigen Konfliktbewältigung ist eine Schlüsselkompetenz in einer pluralistischen Gesellschaft und ein wichtiger Bestandteil der interkulturellen Bildung.

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Akzeptanz von Ethnizität und Rücksichtnahme auf die Sprache der Minoritäten

Das vierte Ziel der interkulturellen Pädagogik fokussiert sich auf die Akzeptanz von Ethnizität und die Rücksichtnahme auf die Sprache der Minoritäten. Dabei geht es um folgende Aspekte:

  • Die Erwartung einer unauffälligen Anpassung ethnischer Minderheiten überwiegt oft in der Gesellschaft.
  • Akzeptanz von Ethnizität bedeutet eine Auseinandersetzung mit der anderen, möglicherweise befremdenden Kultur, was auch das eigene kulturelle Selbstverständnis in Frage stellen kann.
  • Die Familiensprache oder Sprache der Minderheiten sollte achtbar behandelt werden.

Die Aufgabe von Bildung in diesem Kontext ist:

  • Die Selektion von Kulturen, Lebenswelt und Nationalkultur
  • Die Auswahl sinnvoller und wichtiger Elemente für die Existenz der Edukanden (Lernenden)
  • Die Förderung gemeinsamer Zielsetzungen von Minorität und Majorität

Vocabulary: Ethnisches Volksverständnis Bedeutung bezieht sich auf die Vorstellung, dass ein Volk durch gemeinsame ethnische Merkmale wie Abstammung, Sprache oder Kultur definiert wird.

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Erkennen des eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus

Das erste Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, den eigenen unvermeidlichen Ethnozentrismus zu erkennen und zu reflektieren.

Ethnozentrismus bezieht sich auf die unausweichliche Eingebundenheit des eigenen Denkens und Wertens in die eigene kulturelle Perspektive. Diese wird besonders deutlich, wenn man mit anderen Sichtweisen konfrontiert wird.

Die Aufgabe der interkulturellen Pädagogik besteht darin:

  • Verständnisprobleme und Missverständnisse aufzuklären
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Example: Ein Beispiel für die Herausforderungen des Ethnozentrismus ist die Situation eines Sportlehrers, der mit einem muslimischen Mädchen konfrontiert ist, das am Sportunterricht nicht teilnehmen kann. Hier ist es wichtig, die kulturellen Hintergründe zu verstehen, bevor man urteilt.

Highlight: Ziel ist es, vorschnelle Wertungen ohne Hintergrundwissen zu vermeiden und stattdessen ein tieferes Verständnis für kulturelle Unterschiede zu entwickeln.

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Thematisieren von Rassismus

Das fünfte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Thematisierung von Rassismus. Dieses Ziel gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sich Feindseligkeit immer öfter in Form von Rassismus äußert.

Rassismus wird definiert als:

  • Die Ansicht, dass Menschen einer bestimmten Rasse weniger wert sind als andere.
  • Die Rechtfertigung politischer und sozialer Unterdrückung aufgrund dieser Ansicht.

Example: Ein aktuelles Beispiel für die Thematisierung von Rassismus ist die "Black Lives Matter" Bewegung, die auf systematischen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze aufmerksam macht.

Definition: Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund phänotypischer Merkmale oder angenommener Gruppenzugehörigkeit als minderwertig klassifiziert und diskriminiert.

Highlight: Die interkulturelle Pädagogik zielt darauf ab, Rassismus aktiv zu bekämpfen, indem sie Bewusstsein schafft, Vorurteile abbaut und für Gleichberechtigung eintritt.

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Grundlegung von Toleranz

Das dritte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist die Grundlegung von Toleranz. Toleranz wird als Basistugend für ein gewaltfreies Zusammenleben in einer pluralistischen Demokratie verstanden.

Wichtige Aspekte der Toleranz in diesem Kontext sind:

  • Toleranz beginnt dort, wo ein Ausweichen nicht möglich ist.
  • Es dürfen keine Abwehrimpulse zur eigenen Entlastung entstehen.

Definition: Toleranz Definition Ethik: Toleranz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten anderer zu dulden, zu respektieren und gelten zu lassen, auch wenn sie von den eigenen abweichen.

Example: Toleranz Beispiele im Schulalltag könnten sein: Respekt für unterschiedliche religiöse Praktiken, Akzeptanz verschiedener Kleidungsstile oder Offenheit gegenüber unterschiedlichen Familienstrukturen.

Highlight: Die Entwicklung von Toleranz ist entscheidend für das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft und bildet die Grundlage für interkulturelle Verständigung.

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Thematisieren der Wir-Identität

Das zehnte Ziel der interkulturellen Pädagogik ist das Thematisieren der Wir-Identität. Dieses Ziel befasst sich mit der Frage, wie eine gemeinsame Identität in einer multikulturellen Gesellschaft geschaffen und gestärkt werden kann.

Wichtige Aspekte dabei sind:

  • Die Entwicklung eines inklusiven "Wir"-Gefühls, das verschiedene kulturelle Hintergründe einbezieht
  • Die Förderung eines Zugehörigkeitsgefühls zur Gesamtgesellschaft bei gleichzeitiger Wertschätzung der individuellen kulturellen Identitäten
  • Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie eine gemeinsame nationale oder gesellschaftliche Identität in einer pluralistischen Gesellschaft aussehen kann

Definition: Die Wir-Identität in einer pluralistischen Demokratie bezieht sich auf ein gemeinsames Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit, das kulturelle Unterschiede überbrückt und auf gemeinsamen Werten und Zielen basiert.

Highlight: Die Entwicklung einer inklusiven Wir-Identität ist entscheidend für den sozialen Zusammenhalt und die erfolgreiche Integration in einer multikulturellen Gesellschaft.

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Das Gemeinsame betonen gegen die Gefahr des Ethnozentrismus

Das sechste Ziel der interkulturellen Pädagogik ist es, das Gemeinsame zu betonen, um der Gefahr des Ethnozentrismus entgegenzuwirken. Dabei geht es um folgende Aspekte:

  • Bei der Berücksichtigung der Besonderheiten einer Kultur und der Verschaffung von Eigengeltung besteht die Gefahr, dass nicht mehr gelebte Kulturelemente künstlich fixiert werden.
  • Ein Hauptfehler ist die unzulässige Gleichsetzung von Kultur und Nation.
  • Es ist wichtig, Gemeinsamkeiten zu betonen, statt nur Besonderheiten in Kontrast zu stellen.

Herausforderungen bei der Umsetzung:

  • Die Betonung von Gemeinsamkeiten ist nicht einfach zu realisieren, da Gemeinsamkeiten oft als trivial oder alltäglich wahrgenommen werden.

Vocabulary: Ethnopluralismus Identitäre Bewegung ist ein Konzept, das von rechtsextremen Gruppen verwendet wird und vorgibt, kulturelle Vielfalt zu schützen, indem es für die Trennung von Kulturen plädiert.

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