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Michaeliskirche Hildesheim und andere spannende Kirchen

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Ylva L

2.3.2021

Kunst

Romantik Architektur

Michaeliskirche Hildesheim und andere spannende Kirchen

Die Michaeliskirche Hildesheim ist ein herausragendes Beispiel frühromanischer Architektur. Erbaut zwischen 1010 und 1032, verkörpert sie die charakteristischen Merkmale des romanischen Baustils mit ihrer kubischen Gliederung, betonten Vierungstürmen und dem additiven Kompositionsprinzip.

• Die Kirche zeigt eine klare Trennung zwischen Ost- und Westanlagen sowie ein niedrigeres Langhaus.
• Im Innenraum findet sich eine rhythmische Gliederung mit Arkadenzone, Sargwand und Lichtgaden.
• Der quadratische Vierungsraum bildet das Zentrum des basilikalen Kirchenbaus.
• Die Romanik (950-1250) zeichnet sich durch die Verwendung von Haustein, Rundbögen und eine axiale Ordnung aus.

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2.3.2021

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Der bedeutendste Bau der Frühromanik ist die Benedik-
tinerabteikirche Sankt Michael in Hildesheim.
Den Außenbau zeichnet eine betont kubi

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Raumkonzept und architektonische Innovation

Das Herzstück der St. Michaeliskirche Hildesheim bildet der quadratische Vierungsraum, entstanden durch die Kreuzung von Lang- und Querhaus. Dieser Raum fungiert als konstruktives, räumliches und inhaltliches Zentrum des basilikalen Kirchenbaus - ein Konzept, das bis zum Spätbarock Bestand haben sollte.

Die Querschiffarme sind in ihren Abmessungen dem quadratischen Grundmaß der Vierung angenähert. An ihren Stirnwänden befinden sich dreigeschossige Galerien, die den Raum zusätzlich gliedern und eine visuelle Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen des Kirchenraums herstellen.

Example: Die dreigeschossigen Galerien in den Querschiffarmen ermöglichen es Besuchern, den Kirchenraum aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und verstärken den Eindruck der vertikalen Gliederung.

Ein zentrales Anliegen der romanischen Baumeister war die sichtbare Gruppierung von Teilräumen zur Raumgliederung. In der Michaeliskirche Hildesheim wird dies durch mehrere architektonische Elemente erreicht:

  1. Der erhöhte Chor
  2. Der Stützenwechsel in der Arkadenzone
  3. Die Querschiffe, die die gleiche Höhe wie das Mittelschiff aufweisen

Diese Elemente tragen zu einer klaren Lesbarkeit der Baustruktur bei, sowohl von außen als auch von innen.

Quote: "Der Wille zur Raumgliederung durch sichtbare Gruppierung von Teilräumen wurde allenthalben angestrebt."

Die St. Michaeliskirche verkörpert perfekt die Prinzipien der frühromanischen Architektur, die sich durch die Verwendung von Haustein, die Konstruktion geschlossener Wände, den Einsatz von Rundbögen sowie die Verwendung von Säulen mit charakteristischen Kapitellen auszeichnet.

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Der bedeutendste Bau der Frühromanik ist die Benedik-
tinerabteikirche Sankt Michael in Hildesheim.
Den Außenbau zeichnet eine betont kubi

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Die Romanik im historischen Kontext

Die Epoche der Romanik wird allgemein von etwa 950 bis 1250 n. Chr. datiert und gliedert sich in drei Phasen:

  1. Frühromanik (bis ca. 1080) - auch als ottonische Kunst bekannt
  2. Hochromanik (bis ca. 1150) - auch als salische Kunst bezeichnet
  3. Spätromanik (bis 1250) - in Deutschland auch als staufische Kunst bekannt

Highlight: Während sich in Deutschland und Italien die Spätromanik entwickelte, setzte in Frankreich bereits um 1140 die Frühgotik ein.

Der Begriff "romanischer Stil" wurde erst ab 1820 in Frankreich geprägt, in Anlehnung an die Bezeichnung "romanische Sprachen". Er verweist auf die römische Baukunst, von der die Romanik viele Bauelemente übernommen hat, wie beispielsweise Gewölbe, Rundbögen, Pfeiler, Säulen und Wandnischen.

Vocabulary: Die "ausgeschiedene Vierung" bezeichnet einen Vierungsraum, der aus Haupt- und Querschiffbögen mit gleicher Scheitelhöhe gebildet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der Ähnlichkeiten zur römischen Architektur die romanischen Bauten in der Regel aus Bruch- und Hausteinmauerwerk errichtet wurden, während römische Bauten typischerweise aus Ziegelsteinen und Marmorinkrustation bestanden.

Die Michaeliskirche Hildesheim steht als herausragendes Beispiel für die innovative Kraft und architektonische Brillanz der frühromanischen Baumeister. Sie verkörpert den Übergang von der ottonischen zur romanischen Architektur und legte den Grundstein für die weitere Entwicklung des Katholischen Kirchenbaus im Mittelalter.

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Ylva L

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Die Michaeliskirche Hildesheim ist ein herausragendes Beispiel frühromanischer Architektur. Erbaut zwischen 1010 und 1032, verkörpert sie die charakteristischen Merkmale des romanischen Baustils mit ihrer kubischen Gliederung, betonten Vierungstürmen und dem additiven Kompositionsprinzip.

• Die Kirche zeigt eine klare Trennung zwischen Ost- und Westanlagen sowie ein niedrigeres Langhaus.
• Im Innenraum findet sich eine rhythmische Gliederung mit Arkadenzone, Sargwand und Lichtgaden.
• Der quadratische Vierungsraum bildet das Zentrum des basilikalen Kirchenbaus.
• Die Romanik (950-1250) zeichnet sich durch die Verwendung von Haustein, Rundbögen und eine axiale Ordnung aus.

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Raumkonzept und architektonische Innovation

Das Herzstück der St. Michaeliskirche Hildesheim bildet der quadratische Vierungsraum, entstanden durch die Kreuzung von Lang- und Querhaus. Dieser Raum fungiert als konstruktives, räumliches und inhaltliches Zentrum des basilikalen Kirchenbaus - ein Konzept, das bis zum Spätbarock Bestand haben sollte.

Die Querschiffarme sind in ihren Abmessungen dem quadratischen Grundmaß der Vierung angenähert. An ihren Stirnwänden befinden sich dreigeschossige Galerien, die den Raum zusätzlich gliedern und eine visuelle Verbindung zwischen den verschiedenen Ebenen des Kirchenraums herstellen.

Example: Die dreigeschossigen Galerien in den Querschiffarmen ermöglichen es Besuchern, den Kirchenraum aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und verstärken den Eindruck der vertikalen Gliederung.

Ein zentrales Anliegen der romanischen Baumeister war die sichtbare Gruppierung von Teilräumen zur Raumgliederung. In der Michaeliskirche Hildesheim wird dies durch mehrere architektonische Elemente erreicht:

  1. Der erhöhte Chor
  2. Der Stützenwechsel in der Arkadenzone
  3. Die Querschiffe, die die gleiche Höhe wie das Mittelschiff aufweisen

Diese Elemente tragen zu einer klaren Lesbarkeit der Baustruktur bei, sowohl von außen als auch von innen.

Quote: "Der Wille zur Raumgliederung durch sichtbare Gruppierung von Teilräumen wurde allenthalben angestrebt."

Die St. Michaeliskirche verkörpert perfekt die Prinzipien der frühromanischen Architektur, die sich durch die Verwendung von Haustein, die Konstruktion geschlossener Wände, den Einsatz von Rundbögen sowie die Verwendung von Säulen mit charakteristischen Kapitellen auszeichnet.

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Die Romanik im historischen Kontext

Die Epoche der Romanik wird allgemein von etwa 950 bis 1250 n. Chr. datiert und gliedert sich in drei Phasen:

  1. Frühromanik (bis ca. 1080) - auch als ottonische Kunst bekannt
  2. Hochromanik (bis ca. 1150) - auch als salische Kunst bezeichnet
  3. Spätromanik (bis 1250) - in Deutschland auch als staufische Kunst bekannt

Highlight: Während sich in Deutschland und Italien die Spätromanik entwickelte, setzte in Frankreich bereits um 1140 die Frühgotik ein.

Der Begriff "romanischer Stil" wurde erst ab 1820 in Frankreich geprägt, in Anlehnung an die Bezeichnung "romanische Sprachen". Er verweist auf die römische Baukunst, von der die Romanik viele Bauelemente übernommen hat, wie beispielsweise Gewölbe, Rundbögen, Pfeiler, Säulen und Wandnischen.

Vocabulary: Die "ausgeschiedene Vierung" bezeichnet einen Vierungsraum, der aus Haupt- und Querschiffbögen mit gleicher Scheitelhöhe gebildet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der Ähnlichkeiten zur römischen Architektur die romanischen Bauten in der Regel aus Bruch- und Hausteinmauerwerk errichtet wurden, während römische Bauten typischerweise aus Ziegelsteinen und Marmorinkrustation bestanden.

Die Michaeliskirche Hildesheim steht als herausragendes Beispiel für die innovative Kraft und architektonische Brillanz der frühromanischen Baumeister. Sie verkörpert den Übergang von der ottonischen zur romanischen Architektur und legte den Grundstein für die weitere Entwicklung des Katholischen Kirchenbaus im Mittelalter.

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Die Michaeliskirche Hildesheim - Ein Meisterwerk der Frühromanik

Die Benediktinerabteikirche Sankt Michael in Hildesheim gilt als bedeutendster Bau der Frühromanik. Errichtet vor 1010-1032, repräsentiert sie perfekt den Übergang von der ottonischen zur romanischen Architektur.

Der Außenbau der Kirche zeichnet sich durch eine betont kubische Gliederung aus. Die Ost- und Westanlagen dominieren das Erscheinungsbild, während das niedrigere Langhaus in der Mitte zurücktritt. Besonders auffällig sind die Vierungstürme, die an den Kreuzungspunkten der Querschiffe mit dem Langhaus emporragen und die vertikale Ausrichtung des Baus betonen.

Highlight: Das "additive Prinzip" der romanischen Baukunst wird hier deutlich sichtbar - einzelne Gebäudeteile wie Apsiden, Chor, Vierungsturm und Querschiffarme erscheinen wie Bauklötze nebeneinandergestellt.

Im Innenraum offenbart sich die innovative Raumgestaltung der Frühromanik. Die Langhauswände sind klar in drei Zonen unterteilt:

  1. Arkadenzone
  2. Hohe Sargwand
  3. Lichtgaden (Obergaden mit Fenstern)

Vocabulary: Der "Lichtgaden" bezeichnet den oberen Teil der Mittelschiffwand mit Fenstern zur Beleuchtung des Kirchenraums.

Eine Besonderheit ist der intensivierte Stützenwechsel in der Arkadenzone durch doppelte Säulenstellungen. Den Raumabschluss bildet eine hölzerne Flachdecke, ein typisches Element der frühen romanischen Kirchenarchitektur.

Definition: Der "Stützenwechsel" bezeichnet den regelmäßigen Wechsel zwischen Säulen und Pfeilern in der Arkadenreihe romanischer Kirchen.

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