Sympatrische Artbildung
Neue Arten können auch ohne geografische Barrieren entstehen - das nennt man sympatrische Artbildung. Bei Pflanzen passiert das oft durch Polyploidisierung, eine Genommutation, die sofort zu reproduktiver Isolation führt.
Bei Tieren war dieser Mechanismus lange umstritten, ist aber heute anerkannt. Ein typisches Beispiel ist die weibliche Partnerwahl: Eine Mutation verändert das Paarungsverhalten, Weibchen wählen nur noch Männchen mit bestimmten Merkmalen aus.
So entstehen Teilpopulationen mit deutlich unterschiedlichen Genpools - ohne dass eine räumliche Trennung nötig wäre. Der Schlüssel liegt in der reproduktiven Isolation, die verhindert, dass sich verschiedene Gruppen noch miteinander paaren.
Wichtige Begriffe: Geografische Isolation bedeutet räumliche Trennung von Populationen. Reproduktive Isolation liegt vor, wenn sich Individuen nicht mehr paaren, obwohl sie im selben Gebiet leben.
Praxistipp: Für Klausuren solltest du die beiden Artbildungstypen klar unterscheiden können - allopatrisch = mit geografischer Trennung, sympatrisch = ohne geografische Trennung!