Der moderne Krieg und seine Kennzeichen
Der Erste Weltkrieg wird als "moderner Krieg" bezeichnet, weil er die Kriegsführung grundlegend veränderte. Technisch-industrielle Neuerungen wie Gaskrieg, Granatwerfer und Maschinengewehre prägten die Schlachtfelder. Erstmals kamen auch U-Boote, Panzer und sogar Bombenangriffe aus der Luft durch Zeppeline zum Einsatz.
Besonders prägend war das anonyme Töten und die nie dagewesene Anzahl an Opfern. Die Kriegswirtschaft wurde zum entscheidenden Faktor, und der Konflikt weitete sich zu einem Krieg mit globalen Dimensionen aus.
Bei der Frage nach der Kriegsschuld wird Deutschland häufig stark belastet. Wilhelm II. trieb die Aufrüstung massiv voran (besonders durch sein Flottenprogramm) und löste das von Bismarck geschaffene Bündnissystem auf, das Europa Stabilität verliehen hatte. Seine ungeschickte Außenpolitik führte zu zahlreichen Krisen, und der bereits 1905 entwickelte Schlieffenplan zeigte deutsche Angriffsabsichten. Der "Blankoscheck" an Österreich-Ungarn gilt als weiterer schwerwiegender Fehler.
💡 Die neue Kriegstechnologie machte den Ersten Weltkrieg zum ersten industrialisierten Massenkrieg der Geschichte - eine Entwicklung, die niemand in ihrem vollen Ausmaß vorhergesehen hatte.