Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und mehrstufige Zufallsexperimente
Die Mehrstufige Zufallsexperimente bilden einen fundamentalen Baustein der Stochastik. Bei diesen Experimenten erfolgen mehrere Zufallsvorgänge nacheinander, wobei jede Stufe eigene Wahrscheinlichkeiten aufweist. Zur übersichtlichen Darstellung verwendet man Baumdiagramme, die den Verlauf und alle möglichen Ausgänge visualisieren.
Definition: Ein mehrstufiges Zufallsexperiment besteht aus mehreren aufeinanderfolgenden Einzelexperimenten, deren Ergebnisse voneinander abhängig oder unabhängig sein können.
Die Pfadregeln Baumdiagramm sind essentiell für die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten. Die erste Pfadregel, auch Multiplikationsregel genannt, besagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines vollständigen Pfades durch Multiplikation der Einzelwahrscheinlichkeiten entlang des Pfades berechnet wird. Die zweite Pfadregel (Additionsregel) kommt zur Anwendung, wenn sich ein Ereignis aus mehreren möglichen Pfaden zusammensetzt.
Beispiel: Bei einem Glücksrad mit zwei Farben wird zweimal gedreht. Die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Farbkombinationen lässt sich mithilfe der Pfadregeln berechnen. Für "erst rot, dann gelb" multipliziert man die Einzelwahrscheinlichkeiten entlang des entsprechenden Pfades.
Die Vierfeldertafel stellt eine alternative Darstellungsform für zweistufige Zufallsexperimente dar. Sie eignet sich besonders gut für die Analyse von zwei Merkmalen mit jeweils zwei Ausprägungen. Die Randwahrscheinlichkeiten und bedingten Wahrscheinlichkeiten lassen sich direkt aus der Tafel ablesen.