Wirtschaftstheorien: Friedmans Angebotstheorie
Im Gegensatz zu Keynes vertrat Milton Friedman eine angebotstheoretische Sichtweise. Als größter Kritiker von Keynes verfolgte er eine kompromisslose kapitalistische Linie und wurde zum Gründer des Monetarismus.
Der Monetarismus sieht die Regulierung der Geldmenge als wichtigste Stellgröße zur Steuerung der Wirtschaft. Nach dieser Theorie führt eine zu starke Ausdehnung der Geldmenge zu Inflation, eine zu starke Bremsung zu Deflation. Kurzfristige staatliche Eingriffe werden abgelehnt.
Friedman und seine Anhänger gehen davon aus, dass das marktwirtschaftliche System vollkommen und stabil ist und somit von selbst zur Vollbeschäftigung tendiert. Sie leugnen Arbeitslosigkeit nicht, sehen sie aber als natürlichen Prozess des Marktes aufgrund zu hoher Lohnforderungen oder veränderter Strukturen.
Monetaristen kritisieren staatliche Eingriffe, da diese durch Kreditaufnahme zu steigenden Zinssätzen führen und Investoren verdrängen. Dieses Phänomen wird als Crowding-Out-Effekt bezeichnet: Staatliche Ausgaben verdrängen private Investitionen. Zudem bewirkt eine Staatsverschuldung nach dieser Theorie früher oder später Inflation.
Die Kritiker von Keynes sehen in dessen Theorie die Gefahr, dass durch zu viel staatliche Nachfrage die Preise steigen und am Ende nur Inflation statt mehr Beschäftigung entsteht. Aus ihrer Sicht ist es besser, wenn der Staat sich zurückhält und die Märkte sich selbst regulieren lässt.