Die Phasen des sportmotorischen Lernens und ihre Entwicklung
Das biomechanische Bewegungslernen ist ein fundamentaler Prozess in der sportlichen Entwicklung. Sportmotorisches Lernen definiert sich als eine umgebungsbezogene, dauerhafte Ausbildung und Korrektur von Bewegungsabläufen. Dieser Prozess führt zu nachhaltigen Verhaltensänderungen, die sich nicht auf natürliche Reifungsprozesse oder körperliches Wachstum zurückführen lassen.
Definition: Sportmotorisches Lernen ist ein komplexer Prozess der Bewegungsaneignung, der sich in drei charakteristische Phasen gliedert: Grobkoordination, Feinkoordination und variable Verfügbarkeit.
In der ersten Phase, der Grobkoordination, erfolgt zunächst das Erfassen der Lernaufgabe und die Entwicklung einer groben Bewegungsvorstellung. Die ersten Bewegungsversuche finden unter günstigen Bedingungen und mit voller Konzentration statt. Charakteristisch für diese Phase sind noch unpräzise, verkrampfte Bewegungen mit mangelnder Informationsverarbeitung und schlechter Bewegungsökonomie.
Die zweite Phase, die Entwicklung der Feinkoordination, zeichnet sich durch intensive Wiederholungen und die Integration von Rückmeldungen aus. Die Biomechanik im Sport spielt hier eine zentrale Rolle, da die Bewegungsparameter zunehmend stabilisiert werden. Es kommt zu einer Verbesserung der intermuskulären Koordination und präziseren Kraftdosierung. Die Bewegungsausführung wird unter gewohnten Bedingungen nahezu fehlerfrei.
Highlight: Die dritte Phase der variablen Verfügbarkeit ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit, Bewegungen auch unter erschwerten Bedingungen und Wettkampfdruck präzise auszuführen. Dies entspricht den biomechanischen Prinzipien nach Hochmuth.