Phasenanalyse nach Meinel
Die Phasenanalyse nach Meinel ist eine vielseitige Methode zur Bewegungsanalyse, die sowohl auf azyklische als auch zyklische Bewegungen anwendbar ist. Sie bietet einen strukturierten Ansatz zur Untersuchung von Bewegungsabläufen in verschiedenen Sportarten.
Bei azyklischen Bewegungen werden drei Hauptphasen unterschieden:
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Die Vorbereitungsphase schafft die Voraussetzungen für die Hauptphase, wobei physische und physikalische Grenzen beachtet werden müssen. Hier kommt das biomechanische Prinzip der Anfangskraft und des optimalen Beschleunigungsweges zum Tragen.
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Die Hauptphase beinhaltet die eigentliche Bewältigung der Bewegungsaufgabe, wie beispielsweise den Schlag beim Badminton.
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Die Endphase dient der Wiederherstellung des Gleichgewichts und dem Beenden der Bewegung. Sie kann auch als Übergang zur nächsten Vorbereitungsphase dienen, wie es im Geräteturnen der Fall ist.
Bei zyklischen Bewegungen wird die Struktur leicht modifiziert:
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Die Hauptphase bleibt bestehen und umfasst die Bewältigung der Bewegungsaufgabe, wie die Flugphase beim Laufen.
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Die Zwischenphase kombiniert Elemente der Vorbereitungs- und Endphase, um das Gleichgewicht zu erhalten und die Voraussetzungen für den nächsten Zyklus zu schaffen.
Beispiel: Ein Weitsprung demonstriert eine Mischform aus zyklischer und azyklischer Bewegung. Der Anlauf ist eine zyklische Laufbewegung, während der eigentliche Sprung eine einmalige, azyklische Bewegung darstellt.
Highlight: Die Phasenanalyse nach Meinel berücksichtigt sowohl Lokomotionsbewegungen (meist zyklisch, wie Schwimmen) als auch Manipulationsbewegungen (meist azyklisch, wie Würfe).
Definition: Zyklische Bewegungen sind fortdauernde, sich wiederholende Bewegungsabläufe, während azyklische Bewegungen einmalige, in sich abgeschlossene Bewegungen sind.
Diese detaillierte Analysemethode ermöglicht es Trainern und Athleten, Bewegungsabläufe präzise zu untersuchen und zu optimieren, was sie zu einem wertvollen Werkzeug in der Sportpraxis und -wissenschaft macht.