Grundlegende Parameter der Herzarbeit

Die Leistung des Herzens wird durch verschiedene Parameter gemessen, die wichtige Einblicke in die Funktionsweise des Herz-Kreislauf-Systems geben.

Das Herzminutenvolumen (HMV) ist ein zentraler Parameter, der das Blutvolumen angibt, welches das Herz pro Minute in den Kreislauf pumpt. Es wird berechnet durch:

Definition: HMV = Herzfrequenz (HF) * Schlagvolumen (SV)

Example: Bei körperlicher Anstrengung kann das HMV auf bis zu 20 Liter pro Minute ansteigen.

Die Herzfrequenz (HF) gibt die Anzahl der Herzschläge pro Minute an. Abweichungen von der Norm werden als Tachykardie (zu schnell) oder Bradykardie (zu langsam) bezeichnet.

Example: Bei Erwachsenen liegt die normale Herzfrequenz zwischen 60-90 Schlägen pro Minute, bei Neugeborenen bei etwa 120 Schlägen.

Das Schlagvolumen (SV) bezeichnet die Blutmenge, die während einer Systole aus der linken Herzkammer ausgeworfen wird.

Example: Ein gesunder Mensch hat ein Schlagvolumen von etwa 70 Milliliter.

Die Ejektionsfraktion (EF) ist ein wichtiger Indikator für die Herzfunktion und gibt an, wie viel Prozent des Blutes aus der linken Herzkammer bei jedem Schlag ausgeworfen wird.

Highlight: Bei gesunden Menschen beträgt die EF zwischen 65-70%.

Das kritische Herzgewicht ist ein wichtiger Faktor für die Herzgesundheit. Ein gesundes Herz wiegt etwa 300g, aber bei Überschreitung von 500g können Probleme auftreten.

Diese Parameter sind entscheidend für die Beurteilung der Herzfunktion und können durch regelmäßiges Herz-Kreislauf-Training positiv beeinflusst werden.

Anpassungserscheinungen des Herz-Kreislauf-Systems bei sportlichen Aktivitäten

Regelmäßige sportliche Aktivität, insbesondere Ausdauertraining, führt zu bemerkenswerten Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems. Diese Veränderungen verbessern die Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Körpers.

Eine der wichtigsten Anpassungen ist die Vergrößerung des Herzens. Bei Sportlern kann das Herzgewicht bis zu 500g erreichen, was zu einer verbesserten Pumpleistung führt.

Highlight: Ein vergrößertes Sportlerherz kann mehr Blut in den Körper pumpen und sorgt für eine bessere Durchblutung.

Das Schlagvolumen nimmt bei regelmäßigem Training deutlich zu:

Example: Das Schlagvolumen kann sich bei trainierten Sportlern im Vergleich zu Untrainierten verdoppeln.

Die Sauerstoffaufnahme verbessert sich ebenfalls signifikant:

Example: Sportler können bis zu 5,2 Liter Sauerstoff pro Minute aufnehmen, während Nichtsportler maximal 2,8 Liter pro Minute erreichen.

Ein weiterer positiver Effekt ist die Senkung der Ruheherzfrequenz bei Sportlern. Dies ist ein Zeichen für ein effizienteres Herz-Kreislauf-System.

Highlight: Ein ruhiger Herzschlag bei Sportlern bedeutet, dass pro Herzschlag mehr Sauerstoff aufgenommen werden kann.

Zusätzlich zu diesen direkten Anpassungen des Herzens gibt es weitere gesundheitliche Vorteile:

• Das Thromboserisiko wird vermindert.
• Das Immunsystem wird durch eine Erhöhung von Antikörpern gestärkt.

Diese Anpassungen des Herzens an sportliche Belastung zeigen deutlich die positiven Auswirkungen von Sport auf das Herz-Kreislauf-System. Regelmäßiges Training ist daher ein wichtiger Faktor für ein gesundes und leistungsfähiges Herz-Kreislauf-System.