Messung und molekulare Vorgänge des Aktionspotentials
Die Messung des Aktionspotentials erfolgt durch gezielte elektrische Reizung des Axons und anschließende Beobachtung der Reaktion mittels Elektroden und eines Oszilloskops. Dieser Prozess ermöglicht detaillierte Einblicke in die Phasen des Aktionspotentials.
Bei der Messung wird deutlich, dass eine positive Reizspannung zu einer lokalen Verringerung des Membranpotentials führt. Überschreitet diese Depolarisation einen bestimmten Schwellenwert, kommt es zur rapiden Änderung des Membranpotentials bis zu einem Spitzenwert von +30 mV. Dies markiert den Beginn des Aktionspotentials.
Highlight: Der Schwellenwert Aktionspotential ist der kritische Punkt, ab dem sich ein vollständiges Aktionspotential entwickelt.
Die schnelle und starke Veränderung des Membranpotentials nach Überschreiten der Schwelle wird als Depolarisationsphase bezeichnet. Anschließend folgt die Repolarisationsphase, in der das Potential zum Ruhezustand zurückkehrt.
Ein wichtiges Prinzip bei Aktionspotentialen ist das Alles-oder-Nichts-Gesetz. Es besagt, dass jedes Aktionspotential, unabhängig von der Stärke des auslösenden Reizes, den gleichen Verlauf in Bezug auf Dauer und Phasen aufweist.
Definition: Das Alles-oder-Nichts-Prinzip besagt, dass ein Aktionspotential entweder vollständig oder gar nicht auftritt, ohne Zwischenstufen.
Auf molekularer Ebene lassen sich die Veränderungen des Membranpotentials durch Änderungen der Ionenkonzentrationen an der Axonmembran erklären. Bahnbrechende Experimente von Alan Hodgkin und Bernard Katz zeigten, dass Aktionspotentiale durch das Öffnen von Natriumionenkanälen und den Einstrom von Natriumionen in das Axon entstehen.
Example: In Experimenten wurden außerhalb des Axons Na+-Ionen durch größere, positiv geladene Ionen ersetzt. Da die Axonmembran für diese größeren Ionen nicht durchlässig war, konnten keine Aktionspotentiale ausgelöst werden.
Die Patch-Clamp-Technik ist eine moderne Methode zur Untersuchung von Ionenkanälen. Bei dieser Technik wird eine Glasmikropipette durch Ansaugen an der Zellmembran befestigt, wodurch ein sehr kleiner Membranbereich isoliert und analysiert werden kann. Diese Methode ermöglicht es, einzelne Ionenkanäle zu untersuchen und die Anzahl der Ionen zu messen, die in einem bestimmten Zeitraum durch einen Kanal diffundieren.
Vocabulary: Die Patch-Clamp-Methode ist eine hochpräzise Technik zur Untersuchung einzelner Ionenkanäle in Zellmembranen.
Durch die Blockierung spezifischer Kanäle, wie beispielsweise Natriumionenkanäle, kann man gezielt untersuchen, welche Ionen durch welche Kanäle diffundieren. Dies hat unser Verständnis der Ionenströme Aktionspotential erheblich erweitert und ermöglicht detaillierte Einblicke in die komplexen Vorgänge während eines Aktionspotentials.