Antisense-Technik und transgene Pflanzen
Die Antisense-Technik ist eine raffinierte Methode, um die Expression bestimmter Gene gezielt zu unterdrücken. Dabei wird eine RNA hergestellt, die komplementär (antisense) zur mRNA des Zielgens ist. Wenn diese Antisense-RNA in die Zelle eingebracht wird, lagert sie sich an die mRNA an und blockiert so deren Translation – das Protein kann nicht gebildet werden.
Die Antisense-RNA wird häufig durch Liposomen in die Zelle transportiert, allerdings ist ihre Wirkung zeitlich begrenzt, da sie relativ schnell abgebaut wird. Diese Technik findet in der Forschung und zunehmend auch in therapeutischen Anwendungen Einsatz.
Für die Herstellung transgener Bakterien und Pflanzen nutzt man häufig Agrobakterien mit ihrem Ti-Plasmid tumor−induzierend. Bei der natürlichen Infektion schleust das Bakterium Teile seines Plasmids in die Pflanzenzelle ein und verursacht Tumore. Gentechniker ersetzen die tumorauslösenden Gene durch gewünschte Fremdgene.
Ein bekanntes Beispiel ist die "Anti-Matsch-Tomate": Mittels Antisense-Technik wurde die Produktion des Enzyms Pektinase unterdrückt, das normalerweise die Zellwände abbaut und die Tomate matschig werden lässt. So bleiben die Tomaten länger fest und haltbar.
💡 Anwendungsbeispiel: Bei der Transformation Biologie werden Agrobakterien genutzt, um Nutzpflanzen wie Mais herbizidresistent zu machen oder ihre Inhaltsstoffe zu verändern – ein leistungsstarkes Verfahren, das die moderne Landwirtschaft revolutioniert hat!