Untersuchungen der Herztätigkeit: Blutdruck und EKG
Diese Seite beschreibt zwei wichtige Methoden zur Untersuchung der Herztätigkeit: die Blutdruckmessung und das Elektrokardiogramm (EKG).
Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung erfolgt mithilfe einer Manschette, die am Oberarm angelegt wird. Der Vorgang lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:
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Die Manschette wird stark aufgepumpt, bis kein Puls mehr am Handgelenk tastbar ist. In diesem Zustand ist die Oberarmarterie vollständig verschlossen und kein Blutfluss möglich.
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Der Druck in der Manschette wird kontinuierlich vermindert. Ein Stethoskop wird auf die Arterie in der Armbeuge gesetzt, um Geräusche wahrzunehmen.
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Sobald der Druck in der Manschette etwas geringer als in der Arterie ist, kann die erste Blutwelle vom Herzen wieder durch die Oberarmarterie fließen. Dies wird als Geräusch wahrnehmbar und markiert den systolischen Wert des Blutdrucks.
Definition: Der systolische Blutdruck ist der Druck, der in den Arterien herrscht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in den Körper pumpt.
- Der Druck wird weiter verringert, bis er so gering ist, dass die Arterie nicht mehr zusammengepresst wird. Ab diesem Punkt kann das Blut wieder ungehindert fließen und kein Geräusch ist mehr zu hören. Dies markiert den diastolischen Wert des Blutdrucks.
Definition: Der diastolische Blutdruck ist der Druck in den Arterien zwischen zwei Herzschlägen, wenn sich das Herz entspannt und mit Blut füllt.
Elektrokardiogramm (EKG)
Das EKG zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und stellt sie als Kurve dar. Die wichtigsten Komponenten eines EKGs sind:
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P-Welle: Sie repräsentiert die Erregungsausbreitung in den Vorhöfen.
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QRS-Komplex: Dieser steht für die Kammererregung.
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T-Welle: Sie markiert das Ende der Kammererregung.
Highlight: Das EKG misst die elektrischen Spannungen im Herzen in Millivolt (mV) über die Zeit in Millisekunden.
Autonome Herztätigkeit
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Herz autonom schlagen kann, also ohne Nervenerregung von außerhalb. Der Ursprung der Erregung liegt im Sinusknoten, der als Schrittmacher des Herzens im rechten Vorhof fungiert.
Vocabulary: Der Sinusknoten ist eine Gruppe spezialisierter Herzmuskelzellen, die elektrische Impulse erzeugen und damit den Herzrhythmus steuern.
Von dort breitet sich die Erregung über den AV-Knoten (Atrio-Ventrikulär-Knoten) aus, geht weiter über das His-Bündel zur Kammermuskulatur und endet in den Purkinje-Fasern.
Vocabulary: Das Reizleitungssystem Herz besteht aus spezialisierten Herzmuskelzellen, die elektrische Impulse erzeugen und weiterleiten, um eine koordinierte Kontraktion des Herzens zu ermöglichen.
Diese Untersuchungsmethoden und das Verständnis der Herzfunktion sind grundlegend für die Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.