Curare und Botulinumtoxin: Wirkung und Anwendung
Curare ist ein Pflanzengift, das gezielt die Acetylcholin-Rezeptoren an den Synapsen blockiert. Durch diese Blockade können Nervensignale nicht mehr weitergegeben werden, was unbehandelt zum Tod durch Atemlähmung führen kann. Da die Bindung des Curare an die Rezeptoren reversibel ist, findet es bei Operationen medizinische Verwendung als Muskelrelaxans.
Im Gegensatz dazu wirkt Botulinumtoxin (Botox) an einem früheren Punkt der Signalübertragung. Es hemmt die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin, indem es an die Vesikel bindet und verhindert, dass Calcium in die Synapse strömt. Dadurch bleiben die Kanäle geschlossen und eine Muskelkontraktion bleibt aus.
Der Unterschied zwischen beiden Synapsengiften ist beachtlich: Während Curare nur die Signalübertragung temporär hemmt, kann Botulinumtoxin bereits in kleinsten Mengen tödlich sein und Nervenzellen komplett zerstören. Botox wirkt direkt an den Nervenzellen, nicht nur an den Synapsen wie Curare.
Achtung: Für Curare gibt es ein Gegengift, und seine Wirkung ist zeitlich begrenzt. Bei Botulinumtoxin hingegen kann schon eine winzige Menge lebensbedrohlich sein, da es die Nervenzellen dauerhaft schädigen kann.