Die 3. Mendelsche Regel im Detail
Die 3. Mendelsche Regel, auch als Unabhängigkeitsregel bekannt, baut auf den ersten beiden Mendelschen Regeln auf und erweitert unser Verständnis der Vererbung auf mehrere Merkmale. Sie erklärt, wie verschiedene Merkmale unabhängig voneinander vererbt werden können, was zu neuen Kombinationen in der Nachkommenschaft führt.
Definition: Die Unabhängigkeitsregel besagt, dass bei der Vererbung mehrerer Merkmale die Anlagen für diese Merkmale getrennt und unabhängig voneinander weitergegeben werden.
Um diese Regel zu veranschaulichen, wird oft ein Beispiel mit Erbsen verwendet, bei dem zwei Merkmale betrachtet werden: die Samenfarbe (gelb oder grün) und die Samenform (rund oder runzlig). In diesem Beispiel ist Gelb (G) dominant über grün (g) und Rund (R) dominant über runzlig (r).
Example: Bei einer Kreuzung von GGRR (gelb, rund) mit ggrr (grün, runzlig) entsteht in der F1-Generation der Genotyp GgRr, der phänotypisch gelbe, runde Samen ergibt.
In der F2-Generation, die durch Selbstbestäubung oder Kreuzung der F1-Pflanzen entsteht, zeigt sich die volle Wirkung der Unabhängigkeitsregel. Hier entstehen durch die unabhängige Verteilung der Allele neue Kombinationen:
- 9/16 gelb und rund (G_R_)
- 3/16 gelb und runzlig (G_rr)
- 3/16 grün und rund (ggR_)
- 1/16 grün und runzlig (ggrr)
Highlight: Das resultierende Phänotyp-Verhältnis von 9:3:3:1 in der F2-Generation ist charakteristisch für dihybride Kreuzungen und demonstriert die unabhängige Vererbung der Merkmale.
Diese Regel ist von großer Bedeutung für das Verständnis komplexer Vererbungsmuster und bildet die Grundlage für moderne genetische Analysen. Sie erklärt, wie neue Merkmalskombinationen entstehen können und warum in der Nachkommenschaft Phänotypen auftreten können, die in der Elterngeneration nicht vorhanden waren.