Quynh Anh, Ngo
Allgemeine Informationen
Die Röteln sind eine hochansteckende Krankheit, die durch Rötelviren ausgelöst wird und eine lebenslange Immunität hinterlässt, weshalb sie zu den Kinderkrankheiten zählt. Typischerweise sind Kinder im Alter von 5-9 Jahren davon betroffen. Rötelviren befallen nur den Menschen. Neben den typischen roten Hautflecken, einem masernähnlichen Exanthem (Hautausschlag, der meist große Hautareale befällt), können auch Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten. Gefürchtet ist eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft, weil sie zu schweren Komplikationen mit ausgeprägten Fehlbildungen des Kindes und auch zu Fehlgeburten führen kann, der sogenannten Rötelnembryopathie. Eine vorbeugende Impfung ist ebenfalls verfügbar.
Aufbau des Rötelnvirus
Das Rötelnvirus ist das einzige Mitglied der Gattung Rubivirus und gehört zur Familie der Matona Viridae. Die Mitglieder besitzen eine einzelsträngige RNA mit positiver Polarität als Genom, das von einem ikosaedrischen Kapsid umgeben ist. Das RNA-Genom im Inneren des Kapsids hat eine Länge von ungefähr 9.757 Nukleotiden und ist codiert für zwei nicht strukturelle Proteine sowie drei strukturelle Proteine. Das Kapsidprotein sowie die beiden Hüllproteine E1 und E2 machen die drei strukturellen Proteine aus.
Übertragung von Röteln
Die Übertragung erfolgt meistens durch Tröpfcheninfektion mit einer 50 Prozentigen Ansteckungsfähigkeit. Besonders in nasopharyngealen Sekreten sind sehr viele Viren enthalten. Die Inkubationszeit beträgt 14-21 Tage. Eine Woche vor bis eine Woche nach dem Ausbruch des Exanthems ist der Patient zudem ansteckend. Selbst asymptomatische Infizierte sind infektiös. Die Viren dringen in der Regel über die Schleimhäute der oberen Atemwege ein und werden zunächst in lymphatischen Gewebe vermehrt. Im Falle einer Schwangerschaft kann eine Übertragung des Virus über den Mutterkuchen, also die Plazenta, auf das ungeborene Kind erfolgen.
Symptomatik
Der Verlauf dieser Erkrankung ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Etwa bei der Hälfte der Infektionen treten keine Symptome auf. Nach der Inkubationszeit können sich im Gesicht gerötete, einzeln stehende, leicht erhabene Flecken bilden, die sich auf den Rumpf und den Extremitäten ausbreiten. Diese bilden sich meist nach 1-3 Tagen zurück. Begleitend tritt oft eine erhöhte Temperatur bis 39 Grad Celsius auf. Weitere mögliche Symptome sind Kopf- und Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen am Hinterkopf, Nacken, und hinter den Ohren, ein leichter Katarrh der oberen Atemwege sowie Bindehautentzündungen.
Komplikationen
Seltene mit zunehmendem Lebensalter des Patienten häufiger werdende Komplikationen sind Gelenkentzündungen, eine Verringerung der Zahl der Blutplättchen mit vermehrter Blutungsneigung oder eine Enzephalitis. Darüber hinaus kann es auch zu einer Bronchitis, einer Mittelohrentzündung oder auch einer Herzbeteiligung kommen. Eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft führt in den ersten 8 Wochen in 90% der Fälle zur Schädigung des Embryos. Mit fortschreitender Schwangerschaft sinkt dieses Risiko.
Diagnostik, Therapie, Meldepflicht, Aktualität
Meldepflicht von Röteln, die Aktualität in Deutschland und zum Schluss habe ich noch eine Zusammenfassung in Form eines kurzen Videos.
Die Behandlung besteht aus rein symptomatischen Maßnahmen, also der Linderung der Krankheitssymptome. Eine vorbeugende Impfung ist ebenfalls verfügbar.
Quynh Anh, Ngo