Anämie - Symptome, Diagnostik und Therapie
Typische Anämie-Symptome entstehen durch Sauerstoffmangel: Schwindel, Kopfschmerzen, verminderte Leistungsfähigkeit und Atemnot. Dazu kommen Herzklopfen, blasse Haut und eine charakteristische rote, glatte Zunge.
Je nach Anämie-Form gibt es spezielle Symptome. Bei Eisenmangel werden Haare und Nägel brüchig, die Mundwinkel entzünden sich. Die perniziöse Anämie verursacht Gedächtnisstörungen und Zungenbrennen. Hämolytische Anämien führen zu Gelbsucht (Ikterus).
Die Diagnostik erfolgt durch eine Blutabnahme. Wichtige Werte sind der Hämatokrit (Verhältnis fester zu flüssigen Blutbestandteilen), die Erythrozyten-Anzahl und der Hämoglobin-Wert. Serumferritin zeigt deine Eisenspeicher an, während Retikulozyten Auskunft über die Aktivität des Knochenmarks geben.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Mängel werden mit entsprechenden Medikamenten ausgeglichen. Bei schwerem Blutverlust bekommst du Erythrozyten-Konzentrate. In extremen Fällen kann eine Stammzelltransplantation nötig werden.
Gut zu wissen: Eine einfache Blutabnahme kann bereits die meisten Anämie-Formen aufdecken und den Weg zur richtigen Behandlung weisen!
Blutstillung - Primäre Hämostase
Dein Körper hat ein geniales zweistufiges System zur Blutstillung entwickelt. Die primäre Hämostase sorgt für den ersten, schnellen Wundverschluss durch Thrombozyten, während die sekundäre Hämostase ein stabiles Gerinnsel bildet.
Bei einer Verletzung läuft die primäre Hämostase in zwei Schritten ab. Zuerst kommt die Gefäßreaktion: Das verletzte Blutgefäß zieht sich zusammen (Vasokonstriktion) und das Gefäßendothel rollt sich zusammen. Das reduziert sofort den Blutverlust.
Danach folgt die Thrombozytenadhäsion und -aggregation: Thrombozyten lagern sich an die Verletzungsstelle an und verkleben miteinander. Der Von-Willebrand-Faktor aus Endothelzellen und Thrombozyten ermöglicht diese Anlagerung. So entsteht der Thrombozytenpfropf, auch "weißer Thrombus" genannt.
Die Zeit von der Verletzung bis zum Stillstand der Blutung nennt man Blutungszeit. Dieser erste Verschluss reicht aber nicht für eine dauerhafte Abdichtung - dafür braucht es die sekundäre Hämostase.
Spannend: Deine Thrombozyten sind echte Ersthelfer - sie verschließen kleine Verletzungen, noch bevor du sie bemerkst!