Die historische Entwicklung der Biomembran-Modelle
Die Geschichte der Biomembran Forschung zeigt eine faszinierende Entwicklung verschiedener Modellvorstellungen. Den Grundstein legte Overton zwischen 1890-1895 mit der Lipidhypothese, die erstmals die Bedeutung von fetthaltigen Substanzen für den Aufbau der Zellmembran erkannte. Seine Forschung zeigte, dass die Funktion Biomembran eng mit der Löslichkeit verschiedener Stoffe zusammenhängt.
Ein wichtiger Durchbruch gelang mit dem Bilayer-Modell, das in zwei Stufen entwickelt wurde. Zunächst untersuchten Langmuir 1917 und Luft 1925 das Verhalten von Lipiden auf Wasseroberflächen. Sie entdeckten, dass sich die Phospholipide orientiert anordnen - mit hydrophilen Bereichen zum Wasser und hydrophoben Bereichen zur Luft. Gorter und Grendel verfeinerten dieses Modell durch Untersuchungen an roten Blutkörperchen und stellten die revolutionäre Hypothese auf, dass die Zellmembran aus einer Doppelschicht von Lipiden bestehen muss.
Definition: Die Biomembran ist eine hochorganisierte Doppelschicht aus Lipiden und Proteinen, die als selektiv durchlässige Barriere der Zelle dient.
Das Sandwich-Modell von Davson und Danielli 1935 erweiterte das Verständnis durch die Erkenntnis, dass Proteine wesentlich am Aufbau der Membran beteiligt sein müssen. Dies erklärte die beobachtete selektive Durchlässigkeit für verschiedene Stoffe. Den vorläufigen Höhepunkt bildete das Fluid-Mosaik-Modell von Frye und Edinin 1970, das durch moderne Untersuchungsmethoden wie Fluoreszenzmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie bestätigt wurde.