Das Endoplasmatische Retikulum (ER)
Das Endoplasmatische Retikulum ist ein komplexes Membransystem, das sich durch das gesamte Zellplasma erstreckt. Es besteht aus miteinander verbundenen Röhren und abgeflachten Säckchen, die von Membranen begrenzt sind.
Definition: Das Wort "Endoplasmatisches Retikulum" bedeutet übersetzt "innerplasmatisches Netzwerk".
Man unterscheidet zwei Arten von ER:
- Das raue ER: Es ist mit Ribosomen besetzt und für die Proteinsynthese zuständig.
- Das glatte ER: Es hat keine Ribosomen und ist an der Lipidsynthese und Entgiftung beteiligt.
Die Funktion des rauen Endoplasmatischen Retikulums besteht in der engen Zusammenarbeit mit den Ribosomen. Diese produzieren Polypeptidketten, die in das Innere des ERs abgegeben werden. Dort werden die Proteine modifiziert und gefaltet, um ihre charakteristische dreidimensionale Struktur zu erhalten.
Highlight: Das raue ER spielt eine zentrale Rolle bei der Proteinsynthese und -modifikation.
Die Funktion des glatten Endoplasmatischen Retikulums umfasst:
- Abbau von Giftstoffen und Medikamenten
- Synthese von Lipiden und Hormonen in bestimmten Zelltypen
Der Transport der Proteine vom ER zu ihren Bestimmungsorten erfolgt auf zwei Wegen:
- Durch das innere Röhrensystem des ERs
- Mittels Vesikeln
Example: Für den Vesikeltransport werden Proteine in kleine Membranaussackungen verpackt, die sich vergrößern und als Vesikel abschnüren.
Diese ER-Vesikel können mithilfe von Mikrotubuli-ähnlichen Proteinen zur Zelloberfläche bewegt werden, wo sie mit der Zellmembran verschmelzen. So gelangen die Proteine aus dem Vesikelinneren in das Außenmedium der Zelle. Andere ER-Vesikel transportieren Proteine zum Golgi-Apparat.