Morgans bahnbrechende Experimente zur Genkopplung
Thomas Hunt Morgan führte entscheidende Experimente mit Drosophila durch, um die Ursachen der Weißaugenmutation zu klären. Seine Kreuzungsversuche zwischen reinerbigen Wildtyp-Fliegen und Mutanten mit weißen Augen offenbarten überraschende Ergebnisse:
- Bei der Kreuzung männlicher Mutanten mit weiblichen Wildtyp-Fliegen entstanden in der F₁-Generation ausschließlich rotäugige Nachkommen.
- Die reziproke Kreuzung (weibliche Mutanten mit männlichen Wildtyp-Fliegen) führte zu einer Aufspaltung in der F₁-Generation: Männliche Nachkommen hatten weiße Augen, weibliche rote Augen.
Diese Beobachtungen widersprachen der ersten Mendelschen Regel und führten zu neuen Erkenntnissen über die geschlechtsgebundene Vererbung.
Example: In der Schemazeichnung M1 wird die reziproke Kreuzung von Fliegen mit unterschiedlicher Augenfarbe dargestellt. Sie zeigt, wie das Wildtyp-Allel (W+) und das Allel für weiße Augen (W*) auf dem X-Chromosom vererbt werden.
Highlight: Morgans Experimente lieferten den ersten experimentellen Beweis dafür, dass Gene auf bestimmten Chromosomen lokalisiert sind und nicht immer unabhängig voneinander vererbt werden.