Das Verständnis von Gesundheit und Krankheit hat sich über die Jahre stark weiterentwickelt und verschiedene Modelle wurden etabliert.
Das biomedizinische Modell stellt den traditionellen Ansatz dar, bei dem Krankheit als Abweichung von der Norm verstanden wird. Dieses Modell basiert auf vier Grundannahmen: Die Trennung von Körper und Psyche, die mechanistische Sichtweise des Körpers, die naturwissenschaftliche Orientierung und die Konzentration auf Krankheit statt Gesundheit. Das damit verbundene Risikofaktorenmodell identifiziert spezifische Faktoren, die das Krankheitsrisiko erhöhen können.
Im Gegensatz dazu steht das moderne biopsychosoziale Modell, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Dieses Modell berücksichtigt nicht nur körperliche, sondern auch psychische und soziale Faktoren bei der Entstehung von Gesundheit und Krankheit. Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum nach Antonovsky verdeutlicht dabei, dass Gesundheit und Krankheit keine absoluten Zustände sind, sondern sich auf einem Kontinuum bewegen. Die Salutogenese fokussiert sich dabei auf gesundheitsfördernde Faktoren und Ressourcen. In der praktischen Anwendung zeigt sich dies besonders in der Gesundheitsförderung und Prävention, wo verschiedene Maßnahmen wie präventive Kuren oder Rehabilitationsangebote der Deutschen Rentenversicherung zur Verfügung stehen. Diese Ansätze werden besonders in der Pflege und im Gesundheitswesen genutzt, um ganzheitliche Behandlungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die Laienkonzepte von Gesundheit spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie das Gesundheitsverhalten der Menschen maßgeblich beeinflussen.