Das Hermann'sche Gitter: Eine optische Täuschung erklärt
Das Hermann'sche Gitter, benannt nach seinem Entdecker Ludimar Hermann, ist ein faszinierendes Beispiel für optische Täuschungen. Es besteht aus schwarzen Quadraten, die durch weiße Linien getrennt sind. Bei der Betrachtung dieses Gitters erscheinen dunkle Punkte an den Kreuzungspunkten der weißen Linien, die jedoch verschwinden, sobald man direkt auf sie schaut.
Definition: Die laterale Hemmung ist ein neuronaler Prozess in der Netzhaut, der zur Kontrastverstärkung beiträgt und für die Wahrnehmung des Hermann'schen Gitters verantwortlich ist.
Die Erklärung für dieses Phänomen liegt in der Funktionsweise unseres visuellen Systems, insbesondere in der lateralen Inhibition. Dieser Prozess findet in der Netzhaut statt und involviert verschiedene Zelltypen, darunter Fotorezeptoren und Ganglienzellen.
Highlight: Die laterale Hemmung führt dazu, dass stark belichtete Bereiche benachbarte, weniger belichtete Bereiche hemmen, was zu einer Kontrastverstärkung führt.
Der Sehprozess beginnt, wenn Licht auf die Netzhaut trifft und die Fotorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) erregt. Diese Erregung wird in Aktionspotentiale umgewandelt, wobei stärker belichtete Rezeptoren mehr Aktionspotentiale erzeugen. Durch die gegenseitige Hemmung der Fotorezeptoren entsteht ein Erregungsmuster mit verstärkten Kontrasten.
Vocabulary: Aktionspotentiale sind elektrische Signale, die von Nervenzellen zur Informationsübertragung genutzt werden.
Die Ganglienzellen in der Netzhaut verarbeiten diese Informationen weiter und leiten sie über den Sehnerv an das Gehirn weiter. Durch diesen Prozess erscheinen dunkle Bereiche noch dunkler und helle Bereiche noch heller, was die Grundlage für die Wahrnehmung des Hermann'schen Gitters bildet.