Die Immunantwort und Virusmutationen: Ein detaillierter Einblick
Die spezifische und unspezifische Immunabwehr reagiert unterschiedlich auf Erstinfektionen und wiederholte Kontakte mit Krankheitserregern. Bei der ersten Begegnung mit einem Antigen zeigt unser Immunsystem eine charakteristische primäre Immunantwort. Diese erste Abwehrreaktion verläuft verhältnismäßig langsam, da das Immunsystem den Erreger zunächst als fremd identifizieren muss.
Definition: Die primäre Immunantwort ist die erste Reaktion des Immunsystems auf ein bisher unbekanntes Antigen. Dabei werden spezifische B-Zellen aktiviert, die sich zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen entwickeln.
Die Antikörperproduktion erreicht etwa vier Wochen nach der Erstinfektion ihren Höhepunkt. Diese zeitliche Verzögerung erklärt, warum wir bei einer ersten Infektion oft deutlichere Krankheitssymptome entwickeln. Während dieser Phase bilden sich auch sogenannte Gedächtniszellen, die für einen langanhaltenden Immunschutz sorgen. Die Antikörperkonzentration im Blut sinkt nach etwa fünf Wochen wieder ab, bleibt aber auf einem niedrigen Niveau bestehen.
Ein besonderes Problem stellen Viren mit hoher Mutationsrate dar, wie beispielsweise Grippeviren. Diese Viren verändern kontinuierlich ihre Oberflächenproteine, wodurch sie vom Immunsystem nicht mehr erkannt werden können. Dies erklärt, warum Grippeimpfungen regelmäßig angepasst werden müssen. Die Immunabwehr muss sich bei jeder Mutation neu auf den veränderten Erreger einstellen.
Hinweis: Grippeviren können ihr Erscheinungsbild so stark verändern, dass bereits erworbene Immunität wirkungslos wird. Daher ist eine jährliche Anpassung des Grippeimpfstoffs notwendig.