Das Immunsystem ist unser körpereigenes Abwehrsystem gegen Krankheitserreger und schädliche Substanzen.
Die unspezifische Abwehr bildet die erste Verteidigungslinie unseres Körpers. Sie besteht aus physikalischen Barrieren wie der Haut und Schleimhäuten sowie chemischen Barrieren wie dem Magensaft. Wenn Krankheitserreger diese erste Linie durchbrechen, werden sie von Fresszellen attackiert. Diese gehören zur zweiten Verteidigungslinie und können Eindringlinge erkennen und zerstören. Die dritte und spezifischste Verteidigungslinie ist das erworbene Immunsystem. Hier produzieren spezielle weiße Blutkörperchen, die B- und T-Lymphozyten, passgenaue Antikörper gegen die Erreger.
Der Verlauf einer Infektionskrankheit läuft typischerweise in mehreren Phasen ab: Nach der Inkubationszeit, in der sich die Erreger zunächst unbemerkt vermehren, folgen die ersten Krankheitssymptome wie Fieber oder Müdigkeit. Dies ist die Prodromalphase. In der Hauptphase erreicht die Krankheit ihren Höhepunkt mit den stärksten Symptomen. Während der Heilungsphase bekämpft das Immunsystem die Erreger erfolgreich und der Körper erholt sich. Besonders wichtig ist dabei das immunologische Gedächtnis: Nach überstandener Krankheit bleiben spezifische Abwehrzellen erhalten, die bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Erreger schneller reagieren können. Dies erklärt auch, warum viele Infektionskrankheiten nur einmal im Leben auftreten. Zum Aufbau des Immunsystems gehören neben den Abwehrzellen auch verschiedene Organe wie Thymusdrüse, Milz, Lymphknoten und Knochenmark, die zusammen ein komplexes Abwehrsystem bilden.