Der Klettverschluss ist eine der faszinierendsten Erfindungen, die durch Beobachtung der Natur entstanden ist.
Der Schweizer Ingenieur George de Mestral entdeckte 1941 während eines Jagdausflugs, dass sich Kletten hartnäckig im Fell seines Hundes und seiner Kleidung verfingen. Bei genauerer Untersuchung unter dem Mikroskop erkannte er die winzigen Häkchen der Klettenfrucht, die sich mit textilen Fasern verbanden. Diese Beobachtung führte zur Entwicklung des Klettverschlusses, der 1951 patentiert wurde. Das Prinzip basiert auf zwei unterschiedlichen Stoffbahnen - eine mit vielen kleinen Häkchen und eine mit weichen Schlaufen. Wenn diese aufeinandertreffen, verhaken sie sich und erzeugen eine stabile Verbindung, die sich leicht wieder lösen lässt.
Die Erfindung des Klettverschlusses ist ein Paradebeispiel für Bionik - die Übertragung von Prinzipien aus der Natur in die Technik. Ähnlich wie bei Kletterpflanzen, die verschiedene Mechanismen zum Klettern entwickelt haben, nutzt der Klettverschluss das Prinzip der mechanischen Verhakung. Heute findet man Klettverschlüsse in zahlreichen Anwendungen: von Schuhen über Kleidung bis hin zu technischen Bereichen. Der erste Schuh mit Klettverschluss wurde in den 1960er Jahren von PUMA entwickelt und revolutionierte die Sportschuhbranche. Die Technologie hat sich seitdem stetig weiterentwickelt, und es gibt mittlerweile auch selbstklebende Klettverschlüsse für verschiedenste Anwendungen. Die Kombination aus einfacher Handhabung, Langlebigkeit und wiederverschließbarer Funktion macht den Klettverschluss zu einer unverzichtbaren Erfindung des 20. Jahrhunderts.