Krebs durch Translokation
Krebserkrankungen entstehen durch Genmutationen, die zu einer unkontrollierten Zellteilung führen. Eine besondere Form der genetischen Veränderung, die Krebs verursachen kann, ist die Translokation. Diese Chromosomenmutation spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung verschiedener Krebsarten, insbesondere bei Leukämien.
Definition: Eine Translokation ist eine Chromosomenmutation, bei der ein DNA-Fragment von einem Chromosom abbricht und in ein anderes, nicht homologes Chromosom eingefügt wird.
Bei der reziproken Translokation tauschen zwei nicht homologe Chromosomen wechselseitig Abschnitte aus. Obwohl die Gesamtmenge des Erbguts dabei im Gleichgewicht bleibt, kann dies schwerwiegende Folgen haben.
Highlight: Etwa 3,6% der Menschen, die an chronischer myeloischer Leukämie erkrankt sind, zeigen eine charakteristische Translokation zwischen den Chromosomen 9 und 22.
Diese spezifische Translokation führt zur Bildung des sogenannten Philadelphia-Chromosoms, das ein verkürztes Chromosom 22 und ein verlängertes Chromosom 9 aufweist. Dieser Positionswechsel von Genen verursacht eine Dysfunktion des Zellstoffwechsels mit schwerwiegenden Folgen für den Organismus.
Vocabulary: Phänotyp - Die Gesamtheit aller äußerlich sichtbaren Merkmale eines Organismus, die durch das Zusammenspiel von Genen und Umweltfaktoren entstehen.