Ruhepotential und Aktionspotential
Das Ruhepotential der Nervenzelle ist ein spannender elektrischer Zustand, in dem jede Nervenzelle in Ruhe verharrt. Bei etwa -70 mV ist das Zellinnere negativ geladen, während außen mehr positive Ladungen vorliegen. Dieses Ungleichgewicht entsteht durch eine spezifische Ionenverteilung:
- Innen: Vor allem K⁺-Ionen und negativ geladene Proteine
- Außen: Höhere Konzentrationen von Na⁺- und Cl⁻-Ionen
- K⁺-Kanäle sind offen, Na⁺- und Cl⁻-Kanäle geschlossen
Die Na⁺/K⁺-Pumpe sorgt unter ATP-Verbrauch dafür, dass dieses Ungleichgewicht bestehen bleibt, indem sie drei Na⁺-Ionen aus der Zelle und zwei K⁺-Ionen hinein transportiert.
Das Aktionspotential ist ein kurzer, aber entscheidender Prozess der Signalübertragung in Nervenzellen. Es folgt dem Alles-oder-Nichts-Prinzip - entweder wird ein vollständiges Aktionspotential ausgelöst oder keines. Dieser Vorgang verläuft in mehreren Phasen:
- Depolarisation: Spannungsgesteuerte Na⁺-Kanäle öffnen sich, Na⁺ strömt ein, die Membran wird positiv geladen bis+30mV
- Repolarisation: Na⁺-Kanäle schließen sich, K⁺-Kanäle öffnen sich verzögert, K⁺ strömt aus
- Hyperpolarisation: Kurzzeitig sinkt das Potential unter den Ruhewert
💡 Wichtig für Klausuren: Das Aktionspotential und das Ruhepotential stellen Grundlagen für alle Signalübertragungen im Nervensystem dar! Die Ionenströme während des Aktionspotentials verändern die Ladungsverhältnisse an der Membran und ermöglichen so die Weiterleitung von Informationen.
Nach dem Aktionspotential benötigt die Zelle eine kurze Erholungsphase Refrakta¨rzeit, in der die Na⁺-Kanäle inaktiviert sind, bevor ein neues Aktionspotential ausgelöst werden kann.