Induktion des lytischen Zyklus beim Bakteriophagen Lambda
Der Übergang vom lysogenen zum lytischen Zyklus beim Bakteriophagen Lambda wird als Induktion bezeichnet. Dieser Prozess kann durch verschiedene äußere Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel UV-Strahlung, Antibiotika oder Nährstoffmangel. Diese Faktoren führen zu Veränderungen in der Wirtszelle, die den Phagen dazu veranlassen, seinen Vermehrungsmodus zu ändern.
Definition: Die Induktion bezeichnet den Prozess, bei dem ein lysogener Phage in den lytischen Zyklus übergeht, was zur Vermehrung des Phagen und zur Zerstörung der Wirtszelle führt.
Der molekulare Mechanismus der Induktion ist faszinierend: UV-Strahlung oder bestimmte Chemikalien aktivieren die recA-Protease in der Wirtszelle. Dieses Enzym spaltet den dimeren λ-Repressor in zwei Monomere, die nicht mehr an die Operatoren O1 und O2 binden können. Als Folge davon wird die Repression der lytischen Gene aufgehoben.
Highlight: Die UV-Strahlung spielt eine entscheidende Rolle bei der Induktion des lytischen Zyklus, indem sie indirekt zur Inaktivierung des λ-Repressors führt.
Mit der Aufhebung der Repression beginnt die Transkription des cro-Gens und der lytischen Gene. Das cro-Protein bindet an den Operator O3 und verhindert so die weitere Produktion des λ-Repressors. Dies stellt sicher, dass der lytische Zyklus irreversibel eingeleitet wird.
Example: Ein Beispiel für den Lytischen Zyklus ist die Produktion von cro-Protein, das an O3 bindet und die Synthese des λ-Repressors verhindert, wodurch der lytische Zustand stabilisiert wird.
Der Vergleich zwischen der Kontrolle des λ-Operons und der Regulation des lac-Operons zeigt interessante Unterschiede:
- Das λ-Operon hat eine bidirektionale Anordnung der Gene um die zentrale Promotorregion, während das lac-Operon nur in eine Richtung abgelesen wird.
- Die Kontrolle im λ-Operon erfolgt durch zwei antagonistische Repressorproteine (λ-Repressor und cro-Protein), während das lac-Operon nur einen Repressor besitzt.
- Die Induktion des λ-Operons ist ein irreversibler genetischer Schalter, im Gegensatz zur reversiblen Induktion des lac-Operons durch Laktose.
Vocabulary: Die Genregulation bei Prokaryoten, wie sie beim lac-Operon und λ-Operon zu beobachten ist, zeigt die vielfältigen Mechanismen, mit denen Bakterien und Phagen ihre Genexpression an Umweltbedingungen anpassen.
Diese Unterschiede verdeutlichen die Vielfalt und Komplexität der Genregulation bei Prokaryoten und zeigen, wie verschiedene regulatorische Systeme entwickelt wurden, um spezifische biologische Funktionen zu erfüllen.