Fächer

Fächer

Mehr

Nervenzellen und Synapsen: Aufbau, Funktion und das Ruhepotential

Öffnen

Nervenzellen und Synapsen: Aufbau, Funktion und das Ruhepotential
user profile picture

sina

@sina_lms

·

273 Follower

Follow

Die Nervenzelle Aufbau und Funktion ist ein komplexes System zur Signalverarbeitung im Nervensystem. Die Hauptkomponenten umfassen Dendriten, Soma, Axon und Synapsen, die zusammen die Grundlage für die Reizweiterleitung bilden. Das Ruhepotential und Aktionspotential sind essenzielle elektrochemische Prozesse für die Signalübertragung.

• Die motorische Nervenzelle verfügt über spezialisierte Strukturen zur Reizaufnahme und -weiterleitung
• Das Ruhepotential wird durch die ungleiche Verteilung von Ionen aufrechterhalten
• Die chemische Synapse ermöglicht die Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen
Synapsen Krankheiten können durch verschiedene Gifte und Störungen verursacht werden

15.10.2021

14633

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Das Ruhepotential

Das Ruhepotential ist ein fundamentales Konzept in der Neurophysiologie und beschreibt den elektrischen Spannungszustand einer nicht erregten Nervenzelle. Es bildet die Grundlage für die Erregbarkeit und Signalweiterleitung in Nervenzellen.

Definition: Das Ruhepotential ist das Membranpotential, das man im Ruhezustand einer Nervenzelle messen kann, also wenn sie nicht erregt ist.

Das Ruhepotential entsteht durch die ungleiche Verteilung von Ionen innerhalb und außerhalb der Zellmembran. Besonders wichtig sind dabei die Konzentrationsunterschiede von Kalium- (K+) und Natriumionen (Na+).

Highlight: Die Ionenverteilung beim Ruhepotential ist charakterisiert durch eine hohe K+-Konzentration im Zellinneren und eine hohe Na+-Konzentration im Extrazellulärraum.

Die Axonmembran ist selektiv permeabel, was bedeutet:

  • Sie ist für K+-Ionen stark durchlässig
  • Für Na+-Ionen ist sie weniger durchlässig

Diese Selektivität führt zu einem elektrochemischen Gradienten:

  1. Kaliumionen diffundieren durch Kalium-Ionenkanäle nach außen (chemischer Gradient).
  2. Gleichzeitig streben sie aufgrund der negativen Ladung im Zellinneren wieder zurück (elektrischer Gradient).
  3. Natriumionen fließen in geringem Maße durch die wenigen offenen Natrium-Ionenkanäle ins Zellinnere.

Vocabulary: Der elektrochemische Gradient beschreibt die Kombination aus Konzentrationsunterschied und elektrischer Ladungsdifferenz, die auf Ionen wirken.

Um das Ruhepotential aufrechtzuerhalten, spielt die Natrium-Kalium-Pumpe (Na+-K+-Pumpe) eine entscheidende Rolle. Sie transportiert aktiv, unter Energieverbrauch (ATP), 3 Na+-Ionen aus der Zelle heraus und 2 K+-Ionen in die Zelle hinein.

Highlight: Die Spannung des Ruhepotentials beträgt typischerweise etwa -70 mV, wobei das Zellinnere negativ gegenüber dem Außenraum geladen ist.

Das Verständnis des Ruhepotentials ist essentiell für das Begreifen der Erregungsleitung in Nervenzellen und bildet die Grundlage für weiterführende Konzepte wie das Aktionspotential.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Das Aktionspotential

Das Aktionspotential ist ein zentrales Konzept in der Neurophysiologie und beschreibt den Erregungszustand am Axon einer Nervenzelle. Es folgt auf das Ruhepotential und ist für die Weiterleitung des Reizes entlang der Nervenzelle verantwortlich.

Definition: Das Aktionspotential ist der kurzzeitige Erregungszustand am Axon einer Nervenzelle, der zur Weiterleitung des Reizes dient.

Der Ablauf eines Aktionspotentials lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:

  1. Ruhepotential: Die Nervenzelle befindet sich im Ruhezustand mit einem Membranpotential von etwa -70 mV.

  2. Schwelle: Ein Reiz öffnet einige Na+-Kanäle. Wenn der Schwellenwert von etwa -50 mV erreicht wird, wird ein Aktionspotential ausgelöst.

Highlight: Das "Alles-oder-Nichts-Prinzip" besagt, dass ein Aktionspotential nur ausgelöst wird, wenn der Schwellenwert erreicht wird. Die Stärke des Aktionspotentials ist unabhängig von der Reizstärke.

  1. Depolarisation: Spannungsabhängige Na+-Kanäle öffnen sich schlagartig. Durch den massiven Na+-Einstrom wird das Zellinnere schnell positiv. Das Membranpotential erreicht einen Spitzenwert von etwa +30 mV.

  2. Repolarisation: Die spannungsabhängigen Na+-Kanäle schließen sich, während sich K+-Kanäle öffnen. Der K+-Ausstrom führt zur Wiederherstellung des negativen Membranpotentials.

  3. Hyperpolarisation: Durch den anhaltenden K+-Ausstrom wird das Membranpotential kurzzeitig negativer als das Ruhepotential.

Vocabulary: Die Refraktärzeit ist die Phase nach einem Aktionspotential, in der die Nervenzelle nicht oder nur eingeschränkt erregbar ist. Man unterscheidet zwischen absoluter und relativer Refraktärzeit.

Das Verständnis des Aktionspotentials ist fundamental für das Begreifen der Signalweiterleitung im Nervensystem und bildet die Grundlage für komplexere neuronale Prozesse.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Die Erregungsübertragung an der Synapse

Die Synapse ist eine spezialisierte Kontaktstelle zwischen Nervenzellen oder zwischen einer Nervenzelle und einer Zielzelle (z.B. Muskelzelle). Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und der Informationsverarbeitung im Nervensystem.

Definition: Eine Synapse ist die funktionelle Verbindungsstelle zwischen zwei Nervenzellen oder zwischen einer Nervenzelle und einer Zielzelle, an der die Erregungsübertragung stattfindet.

Es gibt zwei Haupttypen von Synapsen:

  1. Elektrische Synapsen:

    • Direkte Verbindung zwischen Zellen durch Gap Junctions
    • Schnelle, bidirektionale Signalübertragung
    • Selten im menschlichen Nervensystem
  2. Chemische Synapsen:

    • Häufigster Synapsentyp im menschlichen Nervensystem
    • Signalübertragung durch Neurotransmitter

Highlight: Die chemische Synapse ist der vorherrschende Synapsentyp im menschlichen Nervensystem und ermöglicht eine fein regulierbare Signalübertragung.

Der Vorgang der Erregungsübertragung an einer chemischen Synapse lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:

  1. Ein Aktionspotential erreicht das präsynaptische Endknöpfchen.
  2. Spannungsabhängige Ca2+-Kanäle öffnen sich, Ca2+ strömt ein.
  3. Ca2+ bewirkt die Fusion von Vesikeln mit der präsynaptischen Membran.
  4. Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt freigesetzt.
  5. Neurotransmitter binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran.
  6. Je nach Rezeptortyp wird ein exzitatorisches oder inhibitorisches postsynaptisches Potential (EPSP oder IPSP) ausgelöst.

Vocabulary: Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die die Signalübertragung an chemischen Synapsen vermitteln. Beispiele sind Acetylcholin, Glutamat und GABA.

Die Funktion der Synapse geht über die bloße Signalweiterleitung hinaus. Synapsen können Signale verstärken, abschwächen oder modulieren und spielen eine zentrale Rolle bei Lern- und Gedächtnisprozessen.

Example: Bei der motorischen Nervenzelle bildet die Synapse die Verbindung zwischen dem Axon und der Muskelzelle. Diese spezielle Synapse wird als motorische Endplatte bezeichnet.

Störungen der synaptischen Funktion können zu verschiedenen Synapsen-Krankheiten führen, wie z.B. Myasthenia gravis oder bestimmten Formen der Epilepsie.

Das Verständnis der Erregungsübertragung an der Synapse ist fundamental für das Begreifen komplexer neuronaler Prozesse und bildet die Grundlage für die Entwicklung vieler Medikamente, die auf das Nervensystem wirken.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Zusammenfassung und Ausblick

Die Nervenzelle mit ihren spezialisierten Strukturen und elektrochemischen Eigenschaften bildet die Grundlage für die Informationsverarbeitung und -weiterleitung im Nervensystem. Von der Funktion der Bestandteile einer Nervenzelle über das Ruhepotential und Aktionspotential bis hin zur Erregungsübertragung an der Synapse haben wir die fundamentalen Konzepte der Neurophysiologie betrachtet.

Highlight: Das Zusammenspiel von Ruhepotential und Aktionspotential ermöglicht die präzise und schnelle Signalweiterleitung entlang der Nervenzelle.

Diese Grundlagen sind essentiell für das Verständnis komplexerer neuronaler Prozesse wie Lern- und Gedächtnisvorgänge, aber auch für das Begreifen neurologischer Erkrankungen und die Entwicklung von Therapien.

Example: Die Funktion des Axons bei der Signalweiterleitung ist besonders bei motorischen Nervenzellen von Bedeutung, die Muskelbewegungen steuern.

Für weiterführende Studien bieten sich folgende Themen an:

  • Neurotransmitter und ihre spezifischen Wirkungen
  • Plastizität von Synapsen und neuronalen Netzwerken
  • Pathologien des Nervensystems auf zellulärer Ebene

Das Verständnis dieser grundlegenden Konzepte bildet die Basis für die moderne Neurowissenschaft und eröffnet spannende Perspektiven für zukünftige Forschung und medizinische Anwendungen.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Glossar und Lernhilfen

Um das Verständnis der komplexen Themen rund um Nervenzellen zu erleichtern, hier eine Zusammenstellung wichtiger Begriffe und Konzepte:

Nervenzelle Aufbau und Funktion Tabelle: | Bestandteil | Funktion | |-------------|----------| | Soma | Zellkörper, enthält Zellorganellen | | Dendriten | Signalaufnahme | | Axon | Signalweiterleitung | | Synapse | Signalübertragung zur nächsten Zelle |

Vocabulary: Ruhemembranpotential ist ein anderer Begriff für das Ruhepotential einer Nervenzelle.

Ruhepotential Zusammenfassung:

  • Spannungszustand der nicht erregten Nervenzelle
  • Typischerweise etwa -70 mV
  • Entsteht durch ungleiche Ionenverteilung

Highlight: Die Frage "Warum ist das Ruhepotential negativ?" lässt sich durch die Überzahl negativer Ionen im Zellinneren und die selektive Permeabilität der Membran beantworten.

Beschreibe den Vorgang der Erregungsübertragung an einer Synapse:

  1. Aktionspotential erreicht Synapse
  2. Ca2+-Einstrom in präsynaptische Endigung
  3. Freisetzung von Neurotransmittern
  4. Bindung an postsynaptische Rezeptoren
  5. Auslösung eines postsynaptischen Potentials

Example: Ein Nervenzelle Aufbau Arbeitsblatt könnte Aufgaben beinhalten, bei denen Schüler die verschiedenen Teile einer Nervenzelle beschriften und ihre Funktionen erklären müssen.

Diese Zusammenstellung soll als Lernhilfe dienen und die wichtigsten Konzepte nochmals kompakt darstellen. Für ein tieferes Verständnis empfiehlt sich das detaillierte Studium der einzelnen Abschnitte.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Verrechnung der Membranpotenziale

Die Verrechnung von Membranpotenzialen erfolgt durch räumliche und zeitliche Summation von EPSP und IPSP.

Definition: EPSP (Exzitatorisches postsynaptisches Potential) führt zur Depolarisation.

Highlight: Die Frequenzcodierung bestimmt die Intensität des Signals.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Öffnen

Der Bau einer Nervenzelle

Die Nervenzelle, auch Neuron genannt, ist eine hochspezialisierte Zelle des Nervensystems. Ihre Hauptfunktion besteht in der Verarbeitung und Weiterleitung von Erregungen. Der Aufbau einer Nervenzelle lässt sich in mehrere wichtige Bestandteile gliedern, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen.

Definition: Eine Nervenzelle oder ein Neuron ist eine meist verzweigte Zelle mit langen Fortsätzen, die speziell für die Verarbeitung und Weiterleitung von Erregungen ausgelegt ist.

Das Soma, der Zellkörper der Nervenzelle, enthält alle notwendigen Zellorganellen zur Erhaltung der Zellfunktion. Von hier aus gehen die Dendriten aus, baumartig verzweigte Fortsätze, die Erregungen von anderen Nervenzellen aufnehmen und zum Soma weiterleiten.

Highlight: Die Funktion der Dendriten besteht hauptsächlich in der Signalaufnahme und -weiterleitung zum Zellkörper.

Das Axon, auch Neurit genannt, ist ein langer Fortsatz, der vom Soma ausgeht und Nervenimpulse weiterleitet. Am Beginn des Axons befindet sich der Axonhügel, wo sich die eingehenden Signale summieren und bei Überschreiten eines Schwellenwerts ein Aktionspotential auslösen.

Vocabulary: Der Axonhügel ist die Signal-Auslöseregion der Nervenzelle, an der entschieden wird, ob ein Aktionspotential generiert wird.

Die Myelinscheide, gebildet von Schwannschen Zellen, umgibt das Axon und sorgt für eine elektrische Isolation. Zwischen den Myelinscheiden befinden sich die Ranvierschen Schnürringe, nicht isolierte Stellen, die für die saltatorische Erregungsleitung wichtig sind.

Am Ende des Axons befinden sich die Synapsen, spezialisierte Kontaktstellen zu anderen Nervenzellen oder Zielorganen. Hier wird der elektrische Reiz in eine chemische Reaktion umgewandelt.

Funktion Axon Nervenzelle: Das Axon leitet die Nervenimpulse vom Soma zur Synapse und ermöglicht so die Signalübertragung über lange Distanzen.

Diese komplexe Struktur der Nervenzelle ermöglicht eine effiziente und schnelle Signalverarbeitung und -weiterleitung im Nervensystem.

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Nervenzellen und Synapsen: Aufbau, Funktion und das Ruhepotential

user profile picture

sina

@sina_lms

·

273 Follower

Follow

Die Nervenzelle Aufbau und Funktion ist ein komplexes System zur Signalverarbeitung im Nervensystem. Die Hauptkomponenten umfassen Dendriten, Soma, Axon und Synapsen, die zusammen die Grundlage für die Reizweiterleitung bilden. Das Ruhepotential und Aktionspotential sind essenzielle elektrochemische Prozesse für die Signalübertragung.

• Die motorische Nervenzelle verfügt über spezialisierte Strukturen zur Reizaufnahme und -weiterleitung
• Das Ruhepotential wird durch die ungleiche Verteilung von Ionen aufrechterhalten
• Die chemische Synapse ermöglicht die Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen
Synapsen Krankheiten können durch verschiedene Gifte und Störungen verursacht werden

15.10.2021

14633

 

12

 

Biologie

448

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Das Ruhepotential

Das Ruhepotential ist ein fundamentales Konzept in der Neurophysiologie und beschreibt den elektrischen Spannungszustand einer nicht erregten Nervenzelle. Es bildet die Grundlage für die Erregbarkeit und Signalweiterleitung in Nervenzellen.

Definition: Das Ruhepotential ist das Membranpotential, das man im Ruhezustand einer Nervenzelle messen kann, also wenn sie nicht erregt ist.

Das Ruhepotential entsteht durch die ungleiche Verteilung von Ionen innerhalb und außerhalb der Zellmembran. Besonders wichtig sind dabei die Konzentrationsunterschiede von Kalium- (K+) und Natriumionen (Na+).

Highlight: Die Ionenverteilung beim Ruhepotential ist charakterisiert durch eine hohe K+-Konzentration im Zellinneren und eine hohe Na+-Konzentration im Extrazellulärraum.

Die Axonmembran ist selektiv permeabel, was bedeutet:

  • Sie ist für K+-Ionen stark durchlässig
  • Für Na+-Ionen ist sie weniger durchlässig

Diese Selektivität führt zu einem elektrochemischen Gradienten:

  1. Kaliumionen diffundieren durch Kalium-Ionenkanäle nach außen (chemischer Gradient).
  2. Gleichzeitig streben sie aufgrund der negativen Ladung im Zellinneren wieder zurück (elektrischer Gradient).
  3. Natriumionen fließen in geringem Maße durch die wenigen offenen Natrium-Ionenkanäle ins Zellinnere.

Vocabulary: Der elektrochemische Gradient beschreibt die Kombination aus Konzentrationsunterschied und elektrischer Ladungsdifferenz, die auf Ionen wirken.

Um das Ruhepotential aufrechtzuerhalten, spielt die Natrium-Kalium-Pumpe (Na+-K+-Pumpe) eine entscheidende Rolle. Sie transportiert aktiv, unter Energieverbrauch (ATP), 3 Na+-Ionen aus der Zelle heraus und 2 K+-Ionen in die Zelle hinein.

Highlight: Die Spannung des Ruhepotentials beträgt typischerweise etwa -70 mV, wobei das Zellinnere negativ gegenüber dem Außenraum geladen ist.

Das Verständnis des Ruhepotentials ist essentiell für das Begreifen der Erregungsleitung in Nervenzellen und bildet die Grundlage für weiterführende Konzepte wie das Aktionspotential.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Das Aktionspotential

Das Aktionspotential ist ein zentrales Konzept in der Neurophysiologie und beschreibt den Erregungszustand am Axon einer Nervenzelle. Es folgt auf das Ruhepotential und ist für die Weiterleitung des Reizes entlang der Nervenzelle verantwortlich.

Definition: Das Aktionspotential ist der kurzzeitige Erregungszustand am Axon einer Nervenzelle, der zur Weiterleitung des Reizes dient.

Der Ablauf eines Aktionspotentials lässt sich in mehrere Phasen unterteilen:

  1. Ruhepotential: Die Nervenzelle befindet sich im Ruhezustand mit einem Membranpotential von etwa -70 mV.

  2. Schwelle: Ein Reiz öffnet einige Na+-Kanäle. Wenn der Schwellenwert von etwa -50 mV erreicht wird, wird ein Aktionspotential ausgelöst.

Highlight: Das "Alles-oder-Nichts-Prinzip" besagt, dass ein Aktionspotential nur ausgelöst wird, wenn der Schwellenwert erreicht wird. Die Stärke des Aktionspotentials ist unabhängig von der Reizstärke.

  1. Depolarisation: Spannungsabhängige Na+-Kanäle öffnen sich schlagartig. Durch den massiven Na+-Einstrom wird das Zellinnere schnell positiv. Das Membranpotential erreicht einen Spitzenwert von etwa +30 mV.

  2. Repolarisation: Die spannungsabhängigen Na+-Kanäle schließen sich, während sich K+-Kanäle öffnen. Der K+-Ausstrom führt zur Wiederherstellung des negativen Membranpotentials.

  3. Hyperpolarisation: Durch den anhaltenden K+-Ausstrom wird das Membranpotential kurzzeitig negativer als das Ruhepotential.

Vocabulary: Die Refraktärzeit ist die Phase nach einem Aktionspotential, in der die Nervenzelle nicht oder nur eingeschränkt erregbar ist. Man unterscheidet zwischen absoluter und relativer Refraktärzeit.

Das Verständnis des Aktionspotentials ist fundamental für das Begreifen der Signalweiterleitung im Nervensystem und bildet die Grundlage für komplexere neuronale Prozesse.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Die Erregungsübertragung an der Synapse

Die Synapse ist eine spezialisierte Kontaktstelle zwischen Nervenzellen oder zwischen einer Nervenzelle und einer Zielzelle (z.B. Muskelzelle). Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und der Informationsverarbeitung im Nervensystem.

Definition: Eine Synapse ist die funktionelle Verbindungsstelle zwischen zwei Nervenzellen oder zwischen einer Nervenzelle und einer Zielzelle, an der die Erregungsübertragung stattfindet.

Es gibt zwei Haupttypen von Synapsen:

  1. Elektrische Synapsen:

    • Direkte Verbindung zwischen Zellen durch Gap Junctions
    • Schnelle, bidirektionale Signalübertragung
    • Selten im menschlichen Nervensystem
  2. Chemische Synapsen:

    • Häufigster Synapsentyp im menschlichen Nervensystem
    • Signalübertragung durch Neurotransmitter

Highlight: Die chemische Synapse ist der vorherrschende Synapsentyp im menschlichen Nervensystem und ermöglicht eine fein regulierbare Signalübertragung.

Der Vorgang der Erregungsübertragung an einer chemischen Synapse lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:

  1. Ein Aktionspotential erreicht das präsynaptische Endknöpfchen.
  2. Spannungsabhängige Ca2+-Kanäle öffnen sich, Ca2+ strömt ein.
  3. Ca2+ bewirkt die Fusion von Vesikeln mit der präsynaptischen Membran.
  4. Neurotransmitter werden in den synaptischen Spalt freigesetzt.
  5. Neurotransmitter binden an Rezeptoren der postsynaptischen Membran.
  6. Je nach Rezeptortyp wird ein exzitatorisches oder inhibitorisches postsynaptisches Potential (EPSP oder IPSP) ausgelöst.

Vocabulary: Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die die Signalübertragung an chemischen Synapsen vermitteln. Beispiele sind Acetylcholin, Glutamat und GABA.

Die Funktion der Synapse geht über die bloße Signalweiterleitung hinaus. Synapsen können Signale verstärken, abschwächen oder modulieren und spielen eine zentrale Rolle bei Lern- und Gedächtnisprozessen.

Example: Bei der motorischen Nervenzelle bildet die Synapse die Verbindung zwischen dem Axon und der Muskelzelle. Diese spezielle Synapse wird als motorische Endplatte bezeichnet.

Störungen der synaptischen Funktion können zu verschiedenen Synapsen-Krankheiten führen, wie z.B. Myasthenia gravis oder bestimmten Formen der Epilepsie.

Das Verständnis der Erregungsübertragung an der Synapse ist fundamental für das Begreifen komplexer neuronaler Prozesse und bildet die Grundlage für die Entwicklung vieler Medikamente, die auf das Nervensystem wirken.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Zusammenfassung und Ausblick

Die Nervenzelle mit ihren spezialisierten Strukturen und elektrochemischen Eigenschaften bildet die Grundlage für die Informationsverarbeitung und -weiterleitung im Nervensystem. Von der Funktion der Bestandteile einer Nervenzelle über das Ruhepotential und Aktionspotential bis hin zur Erregungsübertragung an der Synapse haben wir die fundamentalen Konzepte der Neurophysiologie betrachtet.

Highlight: Das Zusammenspiel von Ruhepotential und Aktionspotential ermöglicht die präzise und schnelle Signalweiterleitung entlang der Nervenzelle.

Diese Grundlagen sind essentiell für das Verständnis komplexerer neuronaler Prozesse wie Lern- und Gedächtnisvorgänge, aber auch für das Begreifen neurologischer Erkrankungen und die Entwicklung von Therapien.

Example: Die Funktion des Axons bei der Signalweiterleitung ist besonders bei motorischen Nervenzellen von Bedeutung, die Muskelbewegungen steuern.

Für weiterführende Studien bieten sich folgende Themen an:

  • Neurotransmitter und ihre spezifischen Wirkungen
  • Plastizität von Synapsen und neuronalen Netzwerken
  • Pathologien des Nervensystems auf zellulärer Ebene

Das Verständnis dieser grundlegenden Konzepte bildet die Basis für die moderne Neurowissenschaft und eröffnet spannende Perspektiven für zukünftige Forschung und medizinische Anwendungen.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Glossar und Lernhilfen

Um das Verständnis der komplexen Themen rund um Nervenzellen zu erleichtern, hier eine Zusammenstellung wichtiger Begriffe und Konzepte:

Nervenzelle Aufbau und Funktion Tabelle: | Bestandteil | Funktion | |-------------|----------| | Soma | Zellkörper, enthält Zellorganellen | | Dendriten | Signalaufnahme | | Axon | Signalweiterleitung | | Synapse | Signalübertragung zur nächsten Zelle |

Vocabulary: Ruhemembranpotential ist ein anderer Begriff für das Ruhepotential einer Nervenzelle.

Ruhepotential Zusammenfassung:

  • Spannungszustand der nicht erregten Nervenzelle
  • Typischerweise etwa -70 mV
  • Entsteht durch ungleiche Ionenverteilung

Highlight: Die Frage "Warum ist das Ruhepotential negativ?" lässt sich durch die Überzahl negativer Ionen im Zellinneren und die selektive Permeabilität der Membran beantworten.

Beschreibe den Vorgang der Erregungsübertragung an einer Synapse:

  1. Aktionspotential erreicht Synapse
  2. Ca2+-Einstrom in präsynaptische Endigung
  3. Freisetzung von Neurotransmittern
  4. Bindung an postsynaptische Rezeptoren
  5. Auslösung eines postsynaptischen Potentials

Example: Ein Nervenzelle Aufbau Arbeitsblatt könnte Aufgaben beinhalten, bei denen Schüler die verschiedenen Teile einer Nervenzelle beschriften und ihre Funktionen erklären müssen.

Diese Zusammenstellung soll als Lernhilfe dienen und die wichtigsten Konzepte nochmals kompakt darstellen. Für ein tieferes Verständnis empfiehlt sich das detaillierte Studium der einzelnen Abschnitte.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Verrechnung der Membranpotenziale

Die Verrechnung von Membranpotenzialen erfolgt durch räumliche und zeitliche Summation von EPSP und IPSP.

Definition: EPSP (Exzitatorisches postsynaptisches Potential) führt zur Depolarisation.

Highlight: Die Frequenzcodierung bestimmt die Intensität des Signals.

DER BAU EINER NERVENZELLE
Axon
( Neurit)
Signalaufnahme
Signalfortleitung
Synapse
einer vorgeschalteren Nervenzelle
Dendriten
Signal-Auslöse

Melde dich an, um den Inhalt freizuschalten. Es ist kostenlos!

Zugriff auf alle Dokumente

Verbessere deine Noten

Werde Teil der Community

Mit der Anmeldung akzeptierst du die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzrichtlinie

Der Bau einer Nervenzelle

Die Nervenzelle, auch Neuron genannt, ist eine hochspezialisierte Zelle des Nervensystems. Ihre Hauptfunktion besteht in der Verarbeitung und Weiterleitung von Erregungen. Der Aufbau einer Nervenzelle lässt sich in mehrere wichtige Bestandteile gliedern, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen.

Definition: Eine Nervenzelle oder ein Neuron ist eine meist verzweigte Zelle mit langen Fortsätzen, die speziell für die Verarbeitung und Weiterleitung von Erregungen ausgelegt ist.

Das Soma, der Zellkörper der Nervenzelle, enthält alle notwendigen Zellorganellen zur Erhaltung der Zellfunktion. Von hier aus gehen die Dendriten aus, baumartig verzweigte Fortsätze, die Erregungen von anderen Nervenzellen aufnehmen und zum Soma weiterleiten.

Highlight: Die Funktion der Dendriten besteht hauptsächlich in der Signalaufnahme und -weiterleitung zum Zellkörper.

Das Axon, auch Neurit genannt, ist ein langer Fortsatz, der vom Soma ausgeht und Nervenimpulse weiterleitet. Am Beginn des Axons befindet sich der Axonhügel, wo sich die eingehenden Signale summieren und bei Überschreiten eines Schwellenwerts ein Aktionspotential auslösen.

Vocabulary: Der Axonhügel ist die Signal-Auslöseregion der Nervenzelle, an der entschieden wird, ob ein Aktionspotential generiert wird.

Die Myelinscheide, gebildet von Schwannschen Zellen, umgibt das Axon und sorgt für eine elektrische Isolation. Zwischen den Myelinscheiden befinden sich die Ranvierschen Schnürringe, nicht isolierte Stellen, die für die saltatorische Erregungsleitung wichtig sind.

Am Ende des Axons befinden sich die Synapsen, spezialisierte Kontaktstellen zu anderen Nervenzellen oder Zielorganen. Hier wird der elektrische Reiz in eine chemische Reaktion umgewandelt.

Funktion Axon Nervenzelle: Das Axon leitet die Nervenimpulse vom Soma zur Synapse und ermöglicht so die Signalübertragung über lange Distanzen.

Diese komplexe Struktur der Nervenzelle ermöglicht eine effiziente und schnelle Signalverarbeitung und -weiterleitung im Nervensystem.

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

15 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 12 Ländern

950 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.