Neurobiologie: Aktionspotentiale und Erregungsleitung
Die Neurobiologie beschäftigt sich intensiv mit der Entstehung und Weiterleitung von Aktionspotentialen APs in Nervenzellen. Ein fundamentaler Aspekt der neuronalen Informationsverarbeitung ist die Refraktärzeit, die sich in zwei Phasen unterteilt: die absolute und relative Refraktärzeit.
Definition: Die Refraktärzeit ist eine Periode nach einem Aktionspotential, in der die Nervenzelle nicht oder nur eingeschränkt erregbar ist. Sie ist essentiell für die unidirektionale Erregungsleitung.
Die saltatorische Erregungsleitung wird durch die Refraktärzeit maßgeblich beeinflusst. Während der absoluten Refraktärzeit 4−6Millisekunden ist die Auslösung eines neuen Aktionspotentials unmöglich. In der relativen Refraktärzeit können bei ausreichend starker Reizung schwächere Aktionspotentiale entstehen, da einige Natriumkanäle bereits wieder aktivierbar sind. Diese zeitliche Abfolge gewährleistet die Richtung der Erregungsleitung zum Axon hin.
Der Prozess der Depolarisation ist ein komplexer Vorgang im Rahmen der neuronalen Informationsverarbeitung. Er beginnt mit einer Reizspannung, die die Potenzialdifferenz zwischen Außen- und Innenmedium der Zelle verringert. Spannungsabhängige Natriumkanäle, die spezifisch in Axonhügeln, Axonen und Muskelfasern lokalisiert sind, öffnen sich daraufhin. Dies führt zu einem Natriumionen-Einstrom entlang des Konzentrations- und Ladungsgradienten.
Highlight: Die positive Rückkopplung während der Depolarisation ist ein Schlüsselmechanismus: Je stärker die Depolarisation, desto mehr Natriumkanäle öffnen sich, was zu einem verstärkten Ioneneinstrom und einer weiteren Depolarisation führt.