Erregungsleitung im Nervensystem
Die Erregungsleitung im Nervensystem ist ein komplexer Prozess, der es ermöglicht, Informationen schnell und effizient im Körper zu übertragen. Es gibt zwei Hauptformen der Erregungsleitung: die kontinuierliche und die saltatorische Erregungsleitung.
Die kontinuierliche Erregungsleitung findet in unmyelinisierten Axonen statt. Hier breitet sich das Aktionspotential entlang der gesamten Axonmembran aus. Dieser Prozess ist relativ langsam, da das Aktionspotential an jedem Punkt der Membran neu generiert werden muss.
Definition: Kontinuierliche Erregungsleitung ist die ununterbrochene Ausbreitung eines Aktionspotentials entlang eines unmyelinisierten Axons.
Die saltatorische Erregungsleitung hingegen findet in myelinisierten Axonen statt und ist wesentlich schneller. Die Myelinscheide isoliert das Axon elektrisch, und die Aktionspotentiale "springen" von einem Ranvier'schen Schnürring zum nächsten.
Highlight: Die saltatorische Erregungsleitung ermöglicht eine bis zu 100-fach schnellere Signalübertragung im Vergleich zur kontinuierlichen Erregungsleitung.
Example: Bei der saltatorischen Erregungsleitung "hüpft" das Signal wie ein Frosch von einem Seerosenblatt zum nächsten, wobei die Ranvier'schen Schnürringe die Seerosenblätter darstellen.
Die Geschwindigkeit der Erregungsleitung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Durchmesser des Axons: Je dicker, desto schneller
- Myelinisierung: Myelinisierte Axone leiten schneller als unmyelinisierte
- Temperatur: Höhere Temperaturen beschleunigen die Leitung
Vocabulary: Ranvier'sche Schnürringe - Regelmäßige Unterbrechungen in der Myelinscheide, an denen das Axon freigelegt ist.
Die Erregungsleitung endet an der Synapse, wo das elektrische Signal in ein chemisches umgewandelt wird. Hier kommen Synapsengifte ins Spiel, die die Signalübertragung beeinflussen können.
Example: Curare, ein Synapsengift, blockiert die Acetylcholinrezeptoren an der motorischen Endplatte und führt zu Muskellähmung.
Das Verständnis der Erregungsleitung ist fundamental für die Neurobiologie und hat wichtige Implikationen für die Medizin, insbesondere bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen.