Neuronale Verrechnung und Synapsengifte
Neuronale Verrechnung
Die neuronale Verrechnung ist ein wichtiger Aspekt der Informationsverarbeitung im Nervensystem. Sie umfasst vier Hauptaspekte:
- Nervenzellen sind durch ihre Synapsen miteinander vernetzt.
- Es gibt erregende (EPSP) und hemmende (IPSP) Synapsen.
- Neuronale Verrechnung findet an zwei Stellen statt:
a) Zeitliche Summation: Schnell aufeinanderfolgende Aktionspotentiale addieren sich in ihrer Wirkung.
b) Räumliche Summation: Gleichzeitig eintreffende EPSPs und IPSPs werden miteinander verrechnet.
- Der Axonhügel dient als Verrechnungsstelle.
Definition: EPSP (Exzitatorisches postsynaptisches Potential) ist eine lokale Depolarisation der postsynaptischen Membran, die die Wahrscheinlichkeit eines Aktionspotentials erhöht.
Definition: IPSP (Inhibitorisches postsynaptisches Potential) ist eine lokale Hyperpolarisation der postsynaptischen Membran, die die Wahrscheinlichkeit eines Aktionspotentials verringert.
Neuronale Plastizität
Neuronale Plastizität bezieht sich auf die Fähigkeit des Nervensystems, seine Struktur und Funktion als Reaktion auf Erfahrungen zu verändern. Ein wichtiger Aspekt ist die Langzeitpotenzierung:
Definition: Langzeitpotenzierung ist eine anhaltende Verstärkung der synaptischen Übertragung, die zu einer verbesserten Reizweiterleitung in den Synapsen führt.
Synapsengifte
Synapsengifte, auch Neurotoxine genannt, sind Substanzen, die in den Ablauf der Erregungsübertragung an den Synapsen eingreifen und deren Funktion beeinträchtigen können.
Highlight: Synapsengifte können an verschiedenen Stellen wirken: an der Präsynapse, im synaptischen Spalt oder an der Postsynapse.
Example: Ein bekanntes Synapsengift ist Botulinumtoxin, das die Freisetzung von Acetylcholin an der neuromuskulären Synapse hemmt und so zu Lähmungserscheinungen führt.
Die Kenntnis über Synapsengifte ist wichtig für das Verständnis von Nervengiften und deren Wirkungsweisen, aber auch für die Entwicklung von Medikamenten, die auf das Nervensystem wirken.