Informationsverarbeitung in Nervenzellen: Konvergenz und Divergenz
Die neuronale Informationsverarbeitung in unserem Nervensystem folgt zwei grundlegenden Prinzipien: Konvergenz und Divergenz. Diese Mechanismen sind entscheidend für die Funktionsweise unseres Nervensystems und die Art und Weise, wie Informationen verarbeitet und weitergeleitet werden.
Definition: Konvergenz bezeichnet das Zusammenlaufen mehrerer neuronaler Signale an einer einzelnen Nervenzelle, während Divergenz die Verteilung eines Signals auf mehrere nachfolgende Neuronen beschreibt.
Bei der Konvergenz laufen verschiedene Erregungen in einer Nervenzelle zusammen und werden im Soma (Zellkörper) verrechnet. Dies ermöglicht es dem Nervensystem, Informationen aus verschiedenen Quellen zu integrieren und zu verarbeiten. Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Verarbeitung von Sinneseindrücken, bei der verschiedene Reize zusammengeführt und zu einer einheitlichen Wahrnehmung verarbeitet werden.
Die Divergenz hingegen beschreibt einen Prozess, bei dem ein einzelnes Aktionspotential, das am Axonhügel gebildet wird, sich über Verzweigungen des Axons auf mehrere nachfolgende Neuronen verteilt. Dabei bleibt das ursprüngliche Erregungsmuster erhalten. Diese Verteilung ermöglicht es einer einzelnen Nervenzelle, gleichzeitig mit vielen anderen Neuronen zu kommunizieren und so komplexe Netzwerke zu bilden.