Nischenüberlappung und ökologische Planstelle
Nischenüberlappung
Wenn sich zwei ökologische Nischen überlappen, stehen die betroffenen Arten in direkter Konkurrenz zueinander.
Folgen der Nischenüberlappung:
- Verringerung von Nahrung und Lebensraum bei Tieren
- Einschränkung von Wasser- und Lichtzugang bei Pflanzen
- Beeinträchtigung der Überlebensfähigkeit, des Wachstums und der Fortpflanzungsrate
Nischendifferenzierung: Um Konkurrenz zu vermeiden, passen sich Arten langfristig an und entwickeln unterschiedliche ökologische Nischen. Diese evolutionäre Anpassung ermöglicht die Koexistenz verschiedener Arten im selben Lebensraum.
Beispiel Enten und Schwäne:
- Beide ernähren sich von Unterwasserpflanzen und Kleintieren
- Trotz ähnlicher Nahrungspräferenzen haben sie sich angepasst, in verschiedenen Bereichen des Sees nach Futter zu suchen
- Sie sind koexistent - können nebeneinander existieren ohne direkte Konkurrenz
- Nutzen den gleichen Lebensraum auf unterschiedliche Weise
Ökologische Planstelle
Die ökologische Planstelle beschreibt mögliche Kombinationen verschiedener biotischer und abiotischer Umweltfaktoren, die unterschiedlichen Lebewesen zur Verfügung stehen. Sie repräsentiert alle potenziell möglichen ökologischen Nischen in einem Ökosystem.
Schlüsselkonzept: Eine ökologische Planstelle wird erst zur ökologischen Nische, wenn sie von einem Lebewesen besetzt wird - dieser Vorgang wird als Einnischung bezeichnet.
Einnischung
Einnischung beschreibt den Prozess, bei dem sich ein Organismus im Laufe der Evolution auf eine bestimmte ökologische Nische spezialisiert.
Wenn Organismen durch das Konkurrenzausschlussprinzip aus ihrer bisherigen Nische verdrängt werden, suchen sie sich eine noch freie ökologische Nische Konkurrenzvermeidung.
Möglichkeiten zur Einnischung:
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Zeitliche Einnischung:
Unterschiedliche Aktivitätszeiten tag−odernachtaktiv
Jahreszeitliche Anpassungen z.B.Winterschlaf
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Räumliche Einnischung:
Unterschiedliche Orte zur Nahrungssuche
Nutzung verschiedener Höhenschichten in einem Wald
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Funktionelle Einnischung:
Anpassung an unterschiedliche Temperaturen
Unterschiedliche Nutzung der Nahrungsressourcen z.B.Wintervorra¨te
Praxisbeispiel Pflanzen: Verschiedene Pflanzenarten in einem Wald haben unterschiedliche ökologische Nischen - einige wachsen am Boden im Schatten Moose, andere in mittlerer Höhe Stra¨ucher und wieder andere im Kronendach Ba¨ume. Diese räumliche Einnischung ermöglicht die Koexistenz vieler Pflanzenarten auf kleinem Raum.