Gliederung eines Fließgewässers
Die Gliederung eines Fließgewässers erfolgt in verschiedene Abschnitte, die entweder nach Leitfischarten oder als Ober-, Mittel- und Unterlauf bezeichnet werden. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften entlang des Flusslaufs.
Highlight: Das Quellwasser ist mit 5-10°C deutlich kälter als der Unterlauf, der zwischen 0°C und über 20°C schwanken kann.
Die Fließgeschwindigkeit nimmt vom Oberlauf zum Unterlauf ab. Im Oberlauf kann sie bei starkem Gefälle über 100 cm/s betragen, während sie im Unterlauf auf unter 10 cm/s sinken kann. Diese Unterschiede in der Strömung beeinflussen auch das Bachsediment:
- Hohe Fließgeschwindigkeit führt zu Steinen und grobem Kies als Sediment
- Niedrige Fließgeschwindigkeit resultiert in feineren Kiesbestandteilen
- Im Unterlauf besteht das Bachsediment hauptsächlich aus Sand und Schlick
Definition: Das Bachsediment bezeichnet die Ablagerungen am Gewässergrund, die sich je nach Fließgeschwindigkeit in ihrer Zusammensetzung unterscheiden.
Diese Faktoren haben einen erheblichen Einfluss auf den Sauerstoffgehalt des Wassers, der durch Wassertemperatur, Fließgeschwindigkeit, Turbulenzen und Mikroorganismen beeinflusst wird. Im Quellbereich ist der Sauerstoffgehalt zunächst niedrig, erreicht aber im Oberlauf fast immer eine 100%ige Sättigung. Im Mittellauf können größere Tages- und Jahresschwankungen auftreten.
Beispiel: In nährstoffreichen Gewässern kann der Sauerstoffgehalt während der Vegetationsperiode mittags doppelt so hoch sein wie nachts.