Der Stickstoffkreislauf im See
Der Stickstoffkreislauf ist ein komplexer biochemischer Prozess, der für die Fruchtbarkeit des Sees entscheidend ist. Er umfasst mehrere Schlüsselschritte:
N₂-Fixierung: Im Boden und Wasser lebende Bakterien (Cyanobakterien, Knöllchenbakterien) wandeln atmosphärischen Stickstoff (N₂) in biologisch verfügbares Ammonium um. Diese Organismen sind die einzigen, die den stabilen Luftstickstoff aufbrechen können.
Ammonifikation: Destruenten setzen beim Abbau von organischem Material (Detritus) Stickstoff in Form von Ammonium (NH₄⁺) oder Ammoniak (NH₃) frei.
Nitrifikation: Spezielle Bakterien oxidieren Ammonium erst zu Nitrit (NO₂⁻) und dann zu Nitrat (NO₃⁻), welches von Pflanzen leichter aufgenommen werden kann. Die Bakterien gewinnen bei diesem Prozess Energie.
💡 Wichtig: Der Stickstoffkreislauf im See hat aerobe und anaerobe Phasen. In sauerstoffreichen Zonen dominieren Nitrifikationsprozesse, während in Tiefenzonen mit Sauerstoffmangel die Denitrifikation stattfindet!
Denitrifikation: In sauerstoffarmen Bedingungen nutzen bestimmte Bakterien den Sauerstoff aus Nitrat für ihren Stoffwechsel, wobei elementarer Stickstoff (N₂) freigesetzt wird, der in die Atmosphäre entweicht.
Zusätzlich kann Stickstoff durch Dünger oder atmosphärische Einträge (saurer Regen) in den See gelangen.