Die Natur hat faszinierende Überlebensstrategien entwickelt, bei denen Tiere und Pflanzen sich durch Täuschung schützen.
Mimikry und Mimese sind zwei wichtige Tarnungsstrategien in der Natur. Bei der Mimikry ahmen harmlose Arten gefährliche Arten nach, um Fressfeinde abzuschrecken. Ein klassisches Beispiel ist die Batessche Mimikry, bei der ungiftige Schmetterlinge das Aussehen giftiger Arten kopieren. Die Müllersche Mimikry tritt auf, wenn mehrere giftige Arten ähnlich aussehen und dadurch den Lerneffekt bei Fressfeinden verstärken. Bei der Peckhamschen Mimikry imitieren Räuber harmlose Arten, um sich ihrer Beute unbemerkt nähern zu können.
Die Mimese hingegen beschreibt die Nachahmung unbelebter Objekte oder Pflanzenteile. Mimese Beispiele finden sich bei Stabheuschrecken, die Äste imitieren, oder Blattschmetterlingen, die aussehen wie verwelkte Blätter. Warnfarben in der Natur spielen dabei eine wichtige Rolle - grelle Farben wie Rot, Gelb oder Orange signalisieren oft Giftigkeit oder Ungenießbarkeit. Diese Warntracht wird von harmlosen Arten nachgeahmt. Tarnfarben in der Natur helfen dagegen dabei, mit der Umgebung zu verschmelzen und nicht aufzufallen. Die Mertenssche Mimikry ist ein komplexes System, bei dem sich drei Schlangenarten gegenseitig nachahmen.
Die Farben in der Natur haben also eine große Bedeutung für das Überleben der Arten. Sie können als Warnsignal dienen, Tarnung ermöglichen oder zur Täuschung von Fressfeinden eingesetzt werden. Diese Strategien haben sich über Millionen von Jahren entwickelt und zeigen die erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Natur. Ähnlich wie Warnfarben im Straßenverkehr nutzen auch Tiere auffällige Farben, um auf Gefahren hinzuweisen.