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Verhaltensbiologie: Proximate und Ultimate Ursachen, Konditionierung & Experimente

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Verhaltensbiologie: Proximate und Ultimate Ursachen, Konditionierung & Experimente
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Nadjaaa

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Verhaltensbiologie untersucht proximate und ultimate Ursachen von Verhalten sowie verschiedene Methoden der Verhaltensforschung. Der Lernzettel behandelt Reflexe, Instinkthandlungen, Konditionierung und Prägung als wichtige Konzepte der Verhaltensbiologie.

  • Proximate Ursachen sind unmittelbare Auslöser von Verhalten (physiologisch, psychisch, chemisch, genetisch).
  • Ultimate Ursachen betrachten den evolutionären Anpassungswert eines Verhaltens.
  • Verhaltensbiologische Methoden umfassen Attrappenversuche, Labor- und Zootierexperimente sowie Freilandbeobachtungen.
  • Reflexe, Instinkthandlungen, klassische und operante Konditionierung sowie Prägung sind zentrale Konzepte der Verhaltensbiologie.

2.3.2023

887

Reflexe und Instinkthandlungen

Reflexe sind einfache, schnelle Bewegungen, die ohne bewusstes Nachdenken ablaufen. Sie dienen hauptsächlich dem Schutz des Körpers. Der Reflexbogen ist die grundlegende Struktur, die einen Reflex ermöglicht.

Vocabulary: Der Reflexbogen besteht aus einem Rezeptor, einer sensorischen Nervenfaser, dem Zentralnervensystem (ZNS), einer motorischen Nervenfaser und einem Effektor.

Man unterscheidet zwischen Eigenreflexen und Fremdreflexen:

Eigenreflexe haben Rezeptor und Effektor im selben Organ und sind immer monosynaptisch, d.h. sie laufen über nur eine Synapse ab.

Example: Der Patellarsehnenreflex ist ein klassisches Beispiel für einen Eigenreflex.

Fremdreflexe hingegen haben Rezeptor und Effektor in unterschiedlichen Organen. Sie können mono- oder polysynaptisch sein.

Example: Der Lidschlussreflex ist ein Beispiel für einen Fremdreflex.

Instinkthandlungen, auch komplexe Erbkoordinationen genannt, folgen einem typischen Ablauf:

  1. Handlungsbereitschaft
  2. Appetenz (Suche nach dem auslösenden Reiz)
  3. Angeborener Auslösemechanismus (AAM)
  4. Taxis (Orientierung auf das Objekt)
  5. Erbkoordinierte Endhandlung
  6. Erfolg oder Misserfolg

Highlight: Instinkthandlungen sind angeborene Verhaltensweisen, die durch spezifische Schlüsselreize ausgelöst werden und einer festgelegten Abfolge folgen.

Themen:
● Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten
Methoden der Verhaltensbiologie
● Reflexe
Biologie-Lernzettel Q4: Reflexe und Verhal

Formen der Konditionierung

Die Verhaltensbiologie unterscheidet zwei Hauptformen der Konditionierung: die klassische Konditionierung und die operante Konditionierung.

Klassische Konditionierung bezieht sich auf Reflexe:

Definition: Bei der klassischen Konditionierung wird ein ursprünglich neutraler Reiz durch wiederholte Kopplung mit einem unbedingten Reiz zu einem bedingten Reiz, der einen bedingten Reflex auslöst.

Ein wichtiger Aspekt der klassischen Konditionierung ist die Extinktion:

Vocabulary: Extinktion bezeichnet den Prozess, bei dem der bedingte Reiz wieder neutral wird und keinen Reflex mehr auslöst.

Operante Konditionierung hingegen bezieht sich auf Verhaltensweisen:

Definition: Bei der operanten Konditionierung wird Verhalten durch positive oder negative Verstärkung beeinflusst. Lernen erfolgt hier über Versuch und Irrtum.

Es gibt verschiedene Versionen der Verstärkung:

  1. Positive Belohnung
  2. Negative Belohnung
  3. Positive Bestrafung
  4. Negative Bestrafung

Highlight: Bei der operanten Konditionierung ist es wichtig, dass die Belohnung oder Bestrafung zeitlich kurz nach dem Verhalten erfolgt.

Zudem unterscheidet man zwischen kontinuierlicher und intermittierender Verstärkung:

Example: Bei der kontinuierlichen Verstärkung wird jedes gewünschte Verhalten verstärkt, während bei der intermittierenden Verstärkung das Verhalten nur gelegentlich verstärkt wird.

Highlight: Intermittierende Verstärkung führt zu einem länger andauernden Lernprozess, macht das erlernte Verhalten aber wesentlich löschungsresistenter.

Themen:
● Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten
Methoden der Verhaltensbiologie
● Reflexe
Biologie-Lernzettel Q4: Reflexe und Verhal

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Proximate und Ultimate Ursachen von Verhalten

Die Verhaltensbiologie unterscheidet zwischen proximaten und ultimaten Ursachen von Verhalten. Diese Unterscheidung ist fundamental für das Verständnis der Verhaltensforschung.

Proximate Ursachen beziehen sich auf die unmittelbaren Auslöser eines Verhaltens. Sie können physiologischer, psychischer, chemischer oder genetischer Natur sein. Man unterscheidet dabei zwischen exogenen und endogenen Ursachen:

Definition: Exogene Ursachen sind äußere Reize aus der Umwelt, die ein Verhalten auslösen.

Definition: Endogene Ursachen sind innere Faktoren wie physiologische Prozesse oder Hormonausschüttungen, die ein Verhalten beeinflussen.

Ultimate Ursachen hingegen betrachten den evolutionären Anpassungswert eines Verhaltens:

Highlight: Ultimate Ursachen untersuchen, wie ein bestimmtes Verhalten zur biologischen Fitness beiträgt und die Fortpflanzungschancen sowie das Überleben einer Population erhöht.

Diese evolutionsbiologische Betrachtungsweise von Verhalten ist entscheidend für das Verständnis der Entwicklung und Funktion von Verhaltensweisen in der Natur.

Die Verhaltensbiologie nutzt verschiedene Methoden zur Untersuchung von Verhalten:

  1. Attrappenversuche: Hierbei werden Objekte verwendet, die bestimmte Eigenschaften eines Tieres imitieren, um Schlüsselreize zu identifizieren.

  2. Zootier- und Labortierexperimente: Diese ermöglichen kontrollierte Versuchsbedingungen.

Example: Die Skinner-Box ist ein Beispiel für ein Laborexperiment auf engstem Raum, in dem Tiere konditioniert werden können.

  1. Freilandbeobachtungen: Diese Methode ist zwar aufwendig, liefert aber besonders ergiebige Ergebnisse durch die Beobachtung von Wildtieren in ihrer natürlichen Umgebung.

Highlight: Freilandbeobachtungen bieten den Vorteil, dass das natürliche Verhalten der Tiere nicht durch Gefangenschaft beeinflusst wird.

Themen:
● Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten
Methoden der Verhaltensbiologie
● Reflexe
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Prägung in der Verhaltensbiologie

Prägung ist eine besondere Form des Lernens in der Verhaltensbiologie. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Definition: Prägung ist eine irreversible Form des Lernens, die in einer sensiblen Phase stattfindet und nach deren Abschluss nicht mehr nachgeholt werden kann.

Während der Prägungsphase werden Reize aus der Umwelt verinnerlicht. Es gibt verschiedene Arten von Prägung:

  1. Nachfolgeprägung:

    Example: Bei der Nachfolgeprägung prägen sich beispielsweise Küken auf ein sich bewegendes Objekt (in der Regel die Mutter) kurz nach der Geburt. Sie folgen diesem Objekt dann bedingungslos.

  2. Sexuelle Prägung:

    Definition: Bei der sexuellen Prägung werden Merkmale des jeweils anderen Geschlechts erlernt. Dies dient dem Erkennen von Geschlechtspartnern bei Erreichen der Geschlechtsreife.

    Highlight: Die sexuelle Prägung findet vor der eigentlichen sexuellen Reife statt.

  3. Prägung auf den eigenen Nachwuchs:

    Definition: Hierbei erlernen Elterntiere die Merkmale ihres eigenen Nachwuchses, was für die spätere Wiedererkennung wichtig ist.

    Example: Der Kontakt zwischen Mutter und Kind kurz nach der Geburt ist oft entscheidend für diese Form der Prägung.

Highlight: Die Prägung spielt eine wichtige Rolle in der Verhaltensbiologie, da sie grundlegende Verhaltensweisen und Bindungen beeinflusst, die für das Überleben und die Fortpflanzung von Tieren entscheidend sind.

Die Erforschung der Prägung hat wichtige Erkenntnisse für die Verhaltensbiologie und die Verhaltensforschung geliefert und zeigt die komplexe Interaktion zwischen angeborenen Verhaltensweisen und Umwelteinflüssen.

Themen:
● Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten
Methoden der Verhaltensbiologie
● Reflexe
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  • Proximate Ursachen sind unmittelbare Auslöser von Verhalten (physiologisch, psychisch, chemisch, genetisch).
  • Ultimate Ursachen betrachten den evolutionären Anpassungswert eines Verhaltens.
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  • Reflexe, Instinkthandlungen, klassische und operante Konditionierung sowie Prägung sind zentrale Konzepte der Verhaltensbiologie.

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Reflexe und Instinkthandlungen

Reflexe sind einfache, schnelle Bewegungen, die ohne bewusstes Nachdenken ablaufen. Sie dienen hauptsächlich dem Schutz des Körpers. Der Reflexbogen ist die grundlegende Struktur, die einen Reflex ermöglicht.

Vocabulary: Der Reflexbogen besteht aus einem Rezeptor, einer sensorischen Nervenfaser, dem Zentralnervensystem (ZNS), einer motorischen Nervenfaser und einem Effektor.

Man unterscheidet zwischen Eigenreflexen und Fremdreflexen:

Eigenreflexe haben Rezeptor und Effektor im selben Organ und sind immer monosynaptisch, d.h. sie laufen über nur eine Synapse ab.

Example: Der Patellarsehnenreflex ist ein klassisches Beispiel für einen Eigenreflex.

Fremdreflexe hingegen haben Rezeptor und Effektor in unterschiedlichen Organen. Sie können mono- oder polysynaptisch sein.

Example: Der Lidschlussreflex ist ein Beispiel für einen Fremdreflex.

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  1. Handlungsbereitschaft
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Formen der Konditionierung

Die Verhaltensbiologie unterscheidet zwei Hauptformen der Konditionierung: die klassische Konditionierung und die operante Konditionierung.

Klassische Konditionierung bezieht sich auf Reflexe:

Definition: Bei der klassischen Konditionierung wird ein ursprünglich neutraler Reiz durch wiederholte Kopplung mit einem unbedingten Reiz zu einem bedingten Reiz, der einen bedingten Reflex auslöst.

Ein wichtiger Aspekt der klassischen Konditionierung ist die Extinktion:

Vocabulary: Extinktion bezeichnet den Prozess, bei dem der bedingte Reiz wieder neutral wird und keinen Reflex mehr auslöst.

Operante Konditionierung hingegen bezieht sich auf Verhaltensweisen:

Definition: Bei der operanten Konditionierung wird Verhalten durch positive oder negative Verstärkung beeinflusst. Lernen erfolgt hier über Versuch und Irrtum.

Es gibt verschiedene Versionen der Verstärkung:

  1. Positive Belohnung
  2. Negative Belohnung
  3. Positive Bestrafung
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Highlight: Bei der operanten Konditionierung ist es wichtig, dass die Belohnung oder Bestrafung zeitlich kurz nach dem Verhalten erfolgt.

Zudem unterscheidet man zwischen kontinuierlicher und intermittierender Verstärkung:

Example: Bei der kontinuierlichen Verstärkung wird jedes gewünschte Verhalten verstärkt, während bei der intermittierenden Verstärkung das Verhalten nur gelegentlich verstärkt wird.

Highlight: Intermittierende Verstärkung führt zu einem länger andauernden Lernprozess, macht das erlernte Verhalten aber wesentlich löschungsresistenter.

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Die Verhaltensbiologie unterscheidet zwischen proximaten und ultimaten Ursachen von Verhalten. Diese Unterscheidung ist fundamental für das Verständnis der Verhaltensforschung.

Proximate Ursachen beziehen sich auf die unmittelbaren Auslöser eines Verhaltens. Sie können physiologischer, psychischer, chemischer oder genetischer Natur sein. Man unterscheidet dabei zwischen exogenen und endogenen Ursachen:

Definition: Exogene Ursachen sind äußere Reize aus der Umwelt, die ein Verhalten auslösen.

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Prägung in der Verhaltensbiologie

Prägung ist eine besondere Form des Lernens in der Verhaltensbiologie. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Definition: Prägung ist eine irreversible Form des Lernens, die in einer sensiblen Phase stattfindet und nach deren Abschluss nicht mehr nachgeholt werden kann.

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  1. Nachfolgeprägung:

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  2. Sexuelle Prägung:

    Definition: Bei der sexuellen Prägung werden Merkmale des jeweils anderen Geschlechts erlernt. Dies dient dem Erkennen von Geschlechtspartnern bei Erreichen der Geschlechtsreife.

    Highlight: Die sexuelle Prägung findet vor der eigentlichen sexuellen Reife statt.

  3. Prägung auf den eigenen Nachwuchs:

    Definition: Hierbei erlernen Elterntiere die Merkmale ihres eigenen Nachwuchses, was für die spätere Wiedererkennung wichtig ist.

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