Bakteriologie: Aufbau und Vermehrungszyklus von Bakterien
Die Struktur von Bakterien unterscheidet sich fundamental von eukaryotischen Zellen durch das Fehlen eines Zellkerns. Die DNA liegt stattdessen frei im Zytoplasma als ringförmiges Chromosom vor. Diese prokaryotischen Einzeller verfügen über essentielle Zellkomponenten wie eine Zytoplasmamembran, Zellwand und Ribosomen, die ihnen einen eigenständigen Stoffwechsel ermöglichen.
Die bakterielle Zellstruktur weist charakteristische Merkmale auf: An der Außenseite befinden sich Pili für den genetischen Austausch und Geißeln für die Fortbewegung. Das Plasmid, ein zusätzlicher ringförmiger DNA-Träger, enthält weitere genetische Informationen. Die schützende Kapsel umgibt die Zellwand und bietet Resistenz gegen äußere Einflüsse. Im Zellinneren befinden sich neben dem Chromosom auch Ribosomen für die Proteinsynthese und verschiedene Speicherstoffe.
Definition: Bakterielle Vermehrung erfolgt durch binäre Zellteilung, bei der aus einer Mutterzelle zwei identische Tochterzellen entstehen. Unter optimalen Bedingungen kann dieser Prozess alle 20 Minuten stattfinden.
Der bakterielle Wachstumszyklus gliedert sich in vier charakteristische Phasen: Die lag-Phase kennzeichnet die Eingewöhnungszeit, in der sich Bakterien an neue Umgebungsbedingungen anpassen. In der log-Phase erfolgt exponentielles Wachstum bei optimaler Nährstoffversorgung. Die stationäre Phase zeigt ein Gleichgewicht zwischen Vermehrung und Absterben aufgrund begrenzter Ressourcen. Die finale Absterbephase tritt ein, wenn Nährstoffmangel und toxische Stoffwechselprodukte das Überleben unmöglich machen.