Spezifische Immunabwehr: Grundlagen und Mechanismen
Die spezifische Immunabwehr ist ein hochentwickelter Schutzmechanismus des Körpers, der gezielt gegen verschiedene Krankheitserreger vorgeht. Im Zentrum dieses Systems steht die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen körpereigenen und körperfremden Strukturen, auch bekannt als Fremd- und Eigenunterscheidung.
Lymphozyten, die Hauptakteure der spezifischen Immunabwehr, erkennen spezifische Oberflächenmerkmale von Erregern und Fremdstoffen, die als Antigene bezeichnet werden. Diese Erkennung löst eine spezifische Immunantwort aus, die sowohl humoral als auch zellulär sein kann.
Vocabulary: Antigene sind körperfremde Makromoleküle wie oberflächengebundene Proteine, Polysaccharide, Glycoproteine oder Giftstoffe, die eine spezifische Immunantwort auslösen.
Die Spezifische Immunabwehr Zellen, insbesondere B- und T-Lymphozyten, zirkulieren im Blut und in der Lymphflüssigkeit. Sie besitzen spezifische Antigenrezeptoren, die durch genetische Rekombination während der Lymphozytenreifung entstehen. Dies führt zu einer enormen Vielfalt von Millionen verschiedener Lymphozyten, die jeweils spezifische Antigene erkennen können.
Highlight: Die genetische Rekombination bei der Lymphozytenreifung erzeugt eine enorme Vielfalt von Antigenrezeptoren, was die Anpassungsfähigkeit des Immunsystems erhöht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der spezifischen Immunabwehr ist die Präsentation von Antigenen durch MHC-Rezeptoren (Major Histocompatibility Complex). Diese speziellen Glycoproteine auf der Zelloberfläche präsentieren Antigene oder Antigenfragmente für T-Zellen.
Example: Alle kernhaltigen Zellen präsentieren intrazelluläre Antigene über MHC-I-Rezeptoren, an die T-Killerzellen binden können. Dies ermöglicht die gezielte Zerstörung infizierter Zellen.
Die Selbsttoleranz, ein entscheidender Mechanismus zur Verhinderung von Autoimmunreaktionen, wird hauptsächlich während der Reifung der Lymphozyten im Thymus (für T-Lymphozyten) und im Knochenmark (für B-Lymphozyten) entwickelt. Lymphozyten, die auf körpereigene Antigene reagieren könnten, werden durch programmierten Zelltod (Apoptose) eliminiert.