Die Stammbaumanalyse am Beispiel von Morbus Gaucher
Die Stammbaumanalyse ist eine fundamentale Methode in der Genetik, um Vererbungsmuster von Krankheiten nachzuvollziehen. Am Beispiel von Morbus Gaucher, einer seltenen Stoffwechselerkrankung, lässt sich der autosomal-rezessive Erbgang besonders gut demonstrieren. Diese Erkrankung wird durch Mutationen im GBA-Gen verursacht, das für ein wichtiges Enzym im Fettstoffwechsel kodiert.
In der Stammbaumdarstellung werden betroffene Familienmitglieder durch ausgefüllte Symbole gekennzeichnet - Quadrate für männliche und Kreise für weibliche Personen. Die verschiedenen Generationen werden durch römische Ziffern nummeriert, während die Individuen innerhalb einer Generation arabische Ziffern erhalten. Diese systematische Notation ermöglicht eine präzise Verfolgung der Krankheitsübertragung über mehrere Generationen.
Definition: Der autosomal-rezessive Erbgang bedeutet, dass ein Merkmal oder eine Krankheit nur dann auftritt, wenn beide Allele eines Gens mutiert sind. Betroffene müssen von beiden Elternteilen je eine Mutation erben.
Bei der Analyse des Stammbaums fällt auf, dass gesunde Eltern kranke Kinder bekommen können, was typisch für den rezessiven Erbgang ist. Die Eltern sind dann Träger Heterozygote der Mutation, ohne selbst erkrankt zu sein. Erst wenn ein Kind von beiden Elternteilen das mutierte Allel erbt, kommt die Krankheit zum Ausbruch.