Sonnen- und Schattenblätter: Anpassungsstrategien an Lichtbedingungen
Dieser Abschnitt befasst sich mit den morphologischen und physiologischen Unterschieden zwischen Sonnenblättern und Schattenblättern.
Schattenblätter und Schattenpflanzen zeichnen sich durch spezifische Anpassungen an geringe Lichtintensitäten aus:
- Große, dünne Blätter für ein günstiges Oberflächen-Volumen-Verhältnis
- Einschichtiges, schwach ausdifferenziertes Palisadengewebe
- Chloroplasten mit ausgeprägten Granastapeln und hoher Pigmentdichte
Highlight: Schattenpflanzen erscheinen oft dunkler als Sonnenpflanzen aufgrund ihrer stärkeren Pigmentierung.
Sonnenpflanzen und ihre Sonnenblätter sind an hohe Lichtintensitäten angepasst:
- Maximierung der Lichtausbeute, z.B. durch diaheliotrope Blattbewegungen
- Höhere Fotosyntheserate im Vergleich zu Schattenpflanzen
- Anpassungen an limitierende Faktoren wie Wassermenge und CO2-Konzentration
Vocabulary: Diaheliotrope Blattbewegungen sind Bewegungen der Blätter, die der Sonne folgen, um die Lichtausbeute zu maximieren.
Die Blattanordnung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle:
- Schattenpflanzen haben oft gegenständig ausgerichtete Blätter zur Reduzierung der Selbstbeschattung
- Waagerecht ausgerichtete Blätter fangen Sonnenlicht effektiver ein
Definition: Der Lichtkompensationspunkt ist der Punkt, an dem die durch Fotosynthese produzierte Glucose-Menge gleich der durch Atmung verbrauchten Menge ist.
Sonnenpflanzen zeigen zusätzliche Anpassungen an trockene oder sehr sonnige Standorte:
- Kleinere, dickere Blätter mit dickerer Cuticula und mehrschichtigem Epidermisgewebe
- Mehrschichtiges Palisadengewebe
- Eingesenkte Spaltöffnungen zum Schutz vor Austrocknung
Example: Die Buche zeigt sowohl Sonnen- als auch Schattenblätter: Im oberen und seitlichen Bereich finden sich Sonnenblätter, im Inneren vermehrt Schattenblätter.
Diese Anpassungen ermöglichen es den Pflanzen, optimal mit den jeweiligen Lichtbedingungen umzugehen und gleichzeitig andere Umweltfaktoren zu berücksichtigen.