Reflexe und Instinkthandlungen
Reflexe sind angeborene Reaktionen des Organismus, die durch spezifische Reize ausgelöst werden. Sie basieren auf einer Reiz-Reaktions-Kopplung und dienen oft dem Schutz oder der Bewegungssteuerung.
Definition: Ein unbedingter Reflex ist genetisch bedingt und tritt ohne weitere Bedingungen auf einen unbedingten Reiz hin auf.
Erbkoordinationen sind komplexere angeborene Verhaltensmuster, die durch spezifische Schlüsselreize ausgelöst werden.
Beispiel: Die Glucke reagiert nur auf bestimmte Lautäußerungen mit dem zugeordneten Verhalten.
Instinkthandlungen sind besonders komplexe Erbkoordinationen. Sie erfordern neben dem auslösenden Reiz weitere Voraussetzungen wie innere Motivation und Handlungsbereitschaft.
Highlight: Die Stärke von Instinkthandlungen wird durch Faktoren wie Tages- oder Jahreszeit, vorausgegangenes Verhalten und biologische Rhythmen beeinflusst und oft hormonell gesteuert.
Filtermechanismen sorgen dafür, dass aus der Vielzahl von Sinnesreizen nur die relevanten Reizmuster zur Wirkung kommen. Diese neurosensorischen Filter können genetisch bedingt oder erworben sein.
Klassische und Operante Konditionierung
Die klassische Konditionierung ist ein wichtiger Lernmechanismus in der Verhaltensbiologie.
Definition: Bei der klassischen Konditionierung wird ein neutraler Reiz zeitlich eng mit einem unbedingten Reiz gekoppelt, so dass er nach mehrmaligem Auftreten alleine die Reaktion hervorrufen kann.
Beispiel: Ein bekanntes Beispiel für klassische Konditionierung ist der Pawlowsche Hund, der auf das Läuten einer Glocke mit Speichelfluss reagiert.
Die operante Konditionierung basiert auf Versuch und Irrtum sowie Belohnung und Bestrafung.
Highlight: Unregelmäßige Belohnung führt zu einem größeren Lernerfolg bei der operanten Konditionierung.
Beide Konditionierungsformen führen zu bleibenden Veränderungen an den Neuronen, wodurch diese leichter erregbar werden.