Die Radikalische Polymerisation ist ein wichtiger Mechanismus zur Herstellung von Kunststoffen, bei dem aus kleinen Molekülen (Monomeren) lange Kettenmoleküle (Polymere) entstehen.
Bei der Radikalischen Polymerisation von Ethen wird zunächst ein Initiator wie Peroxide verwendet, der in Radikale zerfällt. Diese Radikale reagieren mit den Doppelbindungen der Ethen-Moleküle, wodurch eine Kettenreaktion gestartet wird. Dabei entstehen neue Radikale, die weitere Monomere anlagern können. Der Prozess läuft so lange weiter, bis entweder keine Monomere mehr vorhanden sind oder zwei Radikale aufeinandertreffen und die Reaktion abbrechen (Abbruchreaktion). Als Produkt entsteht Polyethylen, ein vielseitig einsetzbarer Kunststoff.
Neben der radikalischen Polymerisation gibt es noch weitere wichtige Polyreaktionen wie die Polykondensation und Polyaddition. Bei der Polykondensation reagieren zwei verschiedene Monomere unter Abspaltung kleiner Moleküle wie Wasser. Wichtige Beispiele sind die Herstellung von Polyester und Nylon. Der Reaktionsmechanismus läuft dabei stufenweise ab, wobei sich zunächst Dimere, dann Trimere und schließlich lange Polymerketten bilden. Die Polyaddition hingegen verläuft ohne Abspaltung von Nebenprodukten, wie bei der Herstellung von Polyurethanen. Diese verschiedenen Polyreaktionen ermöglichen die Herstellung einer Vielzahl von Kunststoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die in unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.