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Radikalische Polymerisation und Polykondensation einfach erklärt: Beispiele und Mechanismen

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Katharina Imhof

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Geprüfte Studiennote

Die Radikalische Polymerisation ist ein wichtiger Mechanismus zur Herstellung von Kunststoffen, bei dem aus kleinen Molekülen (Monomeren) lange Kettenmoleküle (Polymere) entstehen.

Bei der Radikalischen Polymerisation von Ethen wird zunächst ein Initiator wie Peroxide verwendet, der in Radikale zerfällt. Diese Radikale reagieren mit den Doppelbindungen der Ethen-Moleküle, wodurch eine Kettenreaktion gestartet wird. Dabei entstehen neue Radikale, die weitere Monomere anlagern können. Der Prozess läuft so lange weiter, bis entweder keine Monomere mehr vorhanden sind oder zwei Radikale aufeinandertreffen und die Reaktion abbrechen (Abbruchreaktion). Als Produkt entsteht Polyethylen, ein vielseitig einsetzbarer Kunststoff.

Neben der radikalischen Polymerisation gibt es noch weitere wichtige Polyreaktionen wie die Polykondensation und Polyaddition. Bei der Polykondensation reagieren zwei verschiedene Monomere unter Abspaltung kleiner Moleküle wie Wasser. Wichtige Beispiele sind die Herstellung von Polyester und Nylon. Der Reaktionsmechanismus läuft dabei stufenweise ab, wobei sich zunächst Dimere, dann Trimere und schließlich lange Polymerketten bilden. Die Polyaddition hingegen verläuft ohne Abspaltung von Nebenprodukten, wie bei der Herstellung von Polyurethanen. Diese verschiedenen Polyreaktionen ermöglichen die Herstellung einer Vielzahl von Kunststoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die in unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.

28.4.2023

2138

1. Allgemeines
= Polymer, organische Wertstoffe, die in der Natur nicht vorkommen
Polymer; Makromolekül, das vielen gleichen aus Bausteinen

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Grundlagen der Polymerisation und Kunststoffsynthese

Die Radikalische Polymerisation ist ein fundamentaler Prozess in der Kunststoffherstellung. Polymere sind Makromoleküle, die aus vielen gleichen Bausteinen (Monomeren) aufgebaut sind und bilden die Grundlage für verschiedene Kunststoffarten.

Definition: Ein Polymer ist ein Makromolekül, das aus einer Vielzahl gleichartiger Grundbausteine (Monomere) besteht.

Bei der Klassifizierung unterscheidet man zwischen Homopolymeren, die aus gleichartigen Monomeren bestehen, und Copolymeren, die aus verschiedenartigen Monomeren aufgebaut sind. Die Struktur kann dabei linear oder verzweigt sein. Natürliche Polymere wie Stärke, Zellulose und Proteine kommen in der Natur vor, während synthetische Polymere künstlich hergestellt werden.

Halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Modifikation natürlicher Materialien, wie beispielsweise Celluloid. Vollsynthetische Kunststoffe werden dagegen komplett aus Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle hergestellt.

Highlight: Die wichtigsten Syntheseverfahren für Kunststoffe sind die radikalische Polymerisation, die Polyaddition und die Polykondensation.

1. Allgemeines
= Polymer, organische Wertstoffe, die in der Natur nicht vorkommen
Polymer; Makromolekül, das vielen gleichen aus Bausteinen

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Mechanismus der Radikalischen Polymerisation

Der Radikalische Polymerisation Reaktionsmechanismus läuft in mehreren Schritten ab. Am Beispiel der Radikalischen Polymerisation Ethen lässt sich der Prozess gut veranschaulichen.

Beispiel: Bei der Radikalischen Polymerisation von Ethen wird als Initiator häufig Dibenzoylperoxid verwendet, das durch Wärme oder Licht in Radikale gespalten wird.

Die Startreaktion (Initiation) beginnt mit der Bildung von Radikalen durch einen Radikalischen Polymerisation Initiator. Diese Startradikale besitzen ein ungepaartes Elektron und sind dadurch hochreaktiv. Der Kettenstart erfolgt durch den Angriff des Radikals auf die Doppelbindung des Monomers.

Fachbegriff: Ein Radikal ist ein reaktives Teilchen mit einem ungepaarten Elektron.

1. Allgemeines
= Polymer, organische Wertstoffe, die in der Natur nicht vorkommen
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Wachstum und Abbruch der Polymerkette

Das Kettenwachstum ist der zentrale Schritt der Radikalischen Polymerisation. Hierbei reagiert das gebildete Alkylradikal mit weiteren Monomeren, wodurch die Polymerkette stetig wächst. Bei der Radikalischen Polymerisation Polyethylen entstehen so lange Molekülketten.

Die Radikalische Polymerisation Abbruchreaktion erfolgt durch das Zusammentreffen zweier Radikale (Dimerisierung). Da dieser Prozess zufällig stattfindet, entstehen Polymerketten unterschiedlicher Länge.

Wichtig: Die Kettenlänge wird maßgeblich durch die Reaktionsbedingungen wie Temperatur und Initiatorkonzentration beeinflusst.

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= Polymer, organische Wertstoffe, die in der Natur nicht vorkommen
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Reaktionsbedingungen und Kontrolle

Die Steuerung der Polymereigenschaften erfolgt über die Reaktionsbedingungen. Eine hohe Konzentration des Radikalbildners und hohe Temperaturen führen zu vielen kurzen Ketten, während niedrige Konzentrationen und Temperaturen wenige, aber lange Ketten begünstigen.

Beispiel: Bei der Radikalischen Polymerisation Styrol lassen sich durch Variation der Reaktionsbedingungen Polystyrole mit unterschiedlichen Eigenschaften herstellen.

Radikalfänger spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Polymerisation. Sie reagieren bevorzugt mit Radikalen und können so unerwünschte Polymerisationen verhindern. Dies ist besonders wichtig beim Transport und der Lagerung polymerisierbarer Substanzen.

Highlight: Der Unterschied radikalische Polymerisation und Substitution liegt in der Art der Kettenreaktion und den entstehenden Produkten.

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Polykondensation und Polyaddition: Grundlegende Reaktionsmechanismen

Die Polykondensation ist ein fundamentaler Prozess in der Polymerchemie, bei dem Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen unter Abspaltung kleiner Moleküle wie Wasser zu größeren Molekülen reagieren. Dieser Mechanismus ist besonders wichtig für die Herstellung verschiedener Kunststoffe.

Definition: Bei der Polykondensation reagieren Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen unter Abspaltung niedermolekularer Verbindungen zu Makromolekülen.

Ein wichtiges Polykondensation Beispiel ist die Herstellung von Polyamiden. Hierbei reagiert beispielsweise 1,6-Hexandisäure mit 1,6-Diaminohexan unter Bildung einer Amidbindung. Bei dieser Reaktion wird Wasser abgespalten, und die Monomere werden über Peptid-/Aminobindungen miteinander verknüpft.

Beispiel: Die Herstellung von PET (Polyethylenterephthalat) erfolgt durch die Reaktion von Terephtalsäure mit Ethandiol. Diese Polykondensation Reaktionsgleichung zeigt die Bildung von Esterbindungen unter Wasserabspaltung.

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Polyaddition: Mechanismus und Anwendungen

Die Polyaddition unterscheidet sich von der Polykondensation dadurch, dass keine niedermolekularen Nebenprodukte abgespalten werden. Stattdessen findet eine Protonenumwanderung zwischen den Monomeren statt.

Highlight: Bei der Polyaddition werden keine niedermolekularen Nebenprodukte gebildet - ein wesentlicher Unterschied zur Polykondensation.

Ein wichtiges Beispiel ist die Herstellung von Polyurethan-Schaum aus Butan-1,4-diol und Hexandiisocyanat. Der Reaktionsmechanismus beginnt mit einem nukleophilen Angriff, gefolgt von einer Protonenumwanderung. Die charakteristische Urethan-Gruppe wird dabei gebildet.

Bei Zugabe von Wasser oder Carbonsäuren wandeln sich vorhandene Isocyanatgruppen in Amine um, wobei CO₂ abgespalten wird. Dies führt zur Schaumbildung, die für viele technische Anwendungen wichtig ist.

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Spezielle Anwendungen der Polykondensation

Die Polykondensation Kunststoffe finden vielfältige Anwendungen. Bei der Herstellung von Textilfasern reagiert beispielsweise Ethan-1,2-diol mit 1,4-Butandisäure. Für die Produktion von Harzen wird Glycerin (Propan-1,2,3-triol) mit 1,4-Butansäure zur Reaktion gebracht.

Anwendung: Polyester und Polyamide sind wichtige Polykondensation Kunststoffe Beispiele, die in der Textilindustrie breite Verwendung finden.

Die Bildung von PET durch die Reaktion von Terephtalsäure mit Ethandiol ist ein besonders wichtiges industrielles Beispiel. Der Polykondensation Reaktionsmechanismus führt hier zur Bildung des bekannten Kunststoffs, der für Getränkeflaschen und Textilfasern verwendet wird.

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Epoxidharze und spezielle Polyadditionsprodukte

Epoxidharze stellen eine besondere Klasse der Polyadditionsprodukte dar. Sie entstehen durch die Reaktion von Epoxid-Verbindungen mit Diaminen. Der Reaktionsmechanismus beginnt mit einem nukleophilen Angriff am Epoxidring.

Fachbegriff: Epoxidharze sind duroplastische Kunststoffe, die durch Polyaddition entstehen und sich durch besondere Härte und chemische Beständigkeit auszeichnen.

Die Härtung von Epoxidharzen erfolgt durch die Vernetzung der Molekülketten, wobei dreidimensionale Strukturen entstehen. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll für technische Anwendungen wie Beschichtungen und Klebstoffe.

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Kunststofftypen und ihre Eigenschaften: Thermoplaste und Duroplaste im Detail

Die Welt der Kunststoffe teilt sich hauptsächlich in zwei bedeutende Kategorien: Thermoplaste und Duroplaste. Diese unterscheiden sich grundlegend in ihrer molekularen Struktur und ihren Verarbeitungseigenschaften.

Thermoplaste zeichnen sich durch ihre lineare, langkettige Molekülstruktur aus, die teilweise strauchähnliche Verzweigungen aufweist. Der Zusammenhalt dieser Moleküle wird durch zwischenmolekulare Kräfte gewährleistet. Bei Erwärmung zeigen Thermoplaste ein charakteristisches Verhalten: Sie werden weich und lassen sich durch äußere Krafteinwirkung verformen. Dieser Prozess basiert auf der zunehmenden Bewegung der Teilchen, wodurch die zwischenmolekularen Kräfte abnehmen und die Molekülketten aneinander vorbeigleiten können.

Definition: Thermoplaste sind Kunststoffe, die sich bei Erwärmung erweichen und verformen lassen, ohne ihre grundlegenden Eigenschaften zu verlieren. Sie bestehen aus linearen oder verzweigten Molekülketten.

Duroplaste hingegen weisen eine dreidimensionale, engmaschig quervernetzte Struktur ihrer Makromoleküle auf. Im Gegensatz zu Thermoplasten zersetzen sie sich bei Erwärmung, ohne vorher zu erweichen. Dies liegt an ihrer Riesenmolekülstruktur, die durch starke Atombindungen vernetzt ist. Bei der Verarbeitung können Duroplaste nur durch mechanische Bearbeitung wie Sägen, Schleifen oder Bohren in Form gebracht werden.

Highlight: Ein wichtiger Unterschied zwischen Thermoplasten und Duroplasten liegt in ihrem Verhalten gegenüber Lösungsmitteln: Während Thermoplaste in bestimmten organischen Lösungsmitteln quellen und sich lösen können, sind Duroplaste unlöslich und nicht quellbar.

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Verarbeitungseigenschaften und Anwendungen von Kunststoffen

Die Verarbeitungseigenschaften von Thermoplasten machen sie besonders wertvoll für die industrielle Produktion. Anders als bei einem definierten Schmelzpunkt zeigen sie einen Erweichungsbereich, der auf die unterschiedlichen Längen der Molekülketten zurückzuführen ist. Bei zu hohen Temperaturen tritt jedoch eine Schwärzung ein, die durch die Spaltung der Atombindungen und abgespaltenen Kohlenstoff verursacht wird.

Beispiel: Polystyrol löst sich in Aceton, während Polyethylen in Xylol bei Erwärmung quellbar ist. Diese Eigenschaft macht Thermoplaste ideal für verschiedene Verarbeitungsprozesse.

Die chemische Beständigkeit und Formstabilität von Duroplasten macht sie zu idealen Werkstoffen für Anwendungen, die hohe Temperaturen und aggressive Chemikalien aushalten müssen. Ihre dreidimensionale Vernetzung verleiht ihnen eine außergewöhnliche Stabilität, die allerdings auch bedeutet, dass sie nach der Aushärtung nicht mehr umgeformt werden können.

Fachbegriff: Die Zersetzungstemperatur ist der Punkt, an dem die Atombindungen innerhalb der Moleküle gespalten werden und der Kunststoff sich irreversibel zersetzt.

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Geprüfte Studiennote

Die Radikalische Polymerisation ist ein wichtiger Mechanismus zur Herstellung von Kunststoffen, bei dem aus kleinen Molekülen (Monomeren) lange Kettenmoleküle (Polymere) entstehen.

Bei der Radikalischen Polymerisation von Ethen wird zunächst ein Initiator wie Peroxide verwendet, der in Radikale zerfällt. Diese Radikale reagieren mit den Doppelbindungen der Ethen-Moleküle, wodurch eine Kettenreaktion gestartet wird. Dabei entstehen neue Radikale, die weitere Monomere anlagern können. Der Prozess läuft so lange weiter, bis entweder keine Monomere mehr vorhanden sind oder zwei Radikale aufeinandertreffen und die Reaktion abbrechen (Abbruchreaktion). Als Produkt entsteht Polyethylen, ein vielseitig einsetzbarer Kunststoff.

Neben der radikalischen Polymerisation gibt es noch weitere wichtige Polyreaktionen wie die Polykondensation und Polyaddition. Bei der Polykondensation reagieren zwei verschiedene Monomere unter Abspaltung kleiner Moleküle wie Wasser. Wichtige Beispiele sind die Herstellung von Polyester und Nylon. Der Reaktionsmechanismus läuft dabei stufenweise ab, wobei sich zunächst Dimere, dann Trimere und schließlich lange Polymerketten bilden. Die Polyaddition hingegen verläuft ohne Abspaltung von Nebenprodukten, wie bei der Herstellung von Polyurethanen. Diese verschiedenen Polyreaktionen ermöglichen die Herstellung einer Vielzahl von Kunststoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die in unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.

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Grundlagen der Polymerisation und Kunststoffsynthese

Die Radikalische Polymerisation ist ein fundamentaler Prozess in der Kunststoffherstellung. Polymere sind Makromoleküle, die aus vielen gleichen Bausteinen (Monomeren) aufgebaut sind und bilden die Grundlage für verschiedene Kunststoffarten.

Definition: Ein Polymer ist ein Makromolekül, das aus einer Vielzahl gleichartiger Grundbausteine (Monomere) besteht.

Bei der Klassifizierung unterscheidet man zwischen Homopolymeren, die aus gleichartigen Monomeren bestehen, und Copolymeren, die aus verschiedenartigen Monomeren aufgebaut sind. Die Struktur kann dabei linear oder verzweigt sein. Natürliche Polymere wie Stärke, Zellulose und Proteine kommen in der Natur vor, während synthetische Polymere künstlich hergestellt werden.

Halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Modifikation natürlicher Materialien, wie beispielsweise Celluloid. Vollsynthetische Kunststoffe werden dagegen komplett aus Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle hergestellt.

Highlight: Die wichtigsten Syntheseverfahren für Kunststoffe sind die radikalische Polymerisation, die Polyaddition und die Polykondensation.

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Mechanismus der Radikalischen Polymerisation

Der Radikalische Polymerisation Reaktionsmechanismus läuft in mehreren Schritten ab. Am Beispiel der Radikalischen Polymerisation Ethen lässt sich der Prozess gut veranschaulichen.

Beispiel: Bei der Radikalischen Polymerisation von Ethen wird als Initiator häufig Dibenzoylperoxid verwendet, das durch Wärme oder Licht in Radikale gespalten wird.

Die Startreaktion (Initiation) beginnt mit der Bildung von Radikalen durch einen Radikalischen Polymerisation Initiator. Diese Startradikale besitzen ein ungepaartes Elektron und sind dadurch hochreaktiv. Der Kettenstart erfolgt durch den Angriff des Radikals auf die Doppelbindung des Monomers.

Fachbegriff: Ein Radikal ist ein reaktives Teilchen mit einem ungepaarten Elektron.

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Wachstum und Abbruch der Polymerkette

Das Kettenwachstum ist der zentrale Schritt der Radikalischen Polymerisation. Hierbei reagiert das gebildete Alkylradikal mit weiteren Monomeren, wodurch die Polymerkette stetig wächst. Bei der Radikalischen Polymerisation Polyethylen entstehen so lange Molekülketten.

Die Radikalische Polymerisation Abbruchreaktion erfolgt durch das Zusammentreffen zweier Radikale (Dimerisierung). Da dieser Prozess zufällig stattfindet, entstehen Polymerketten unterschiedlicher Länge.

Wichtig: Die Kettenlänge wird maßgeblich durch die Reaktionsbedingungen wie Temperatur und Initiatorkonzentration beeinflusst.

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Reaktionsbedingungen und Kontrolle

Die Steuerung der Polymereigenschaften erfolgt über die Reaktionsbedingungen. Eine hohe Konzentration des Radikalbildners und hohe Temperaturen führen zu vielen kurzen Ketten, während niedrige Konzentrationen und Temperaturen wenige, aber lange Ketten begünstigen.

Beispiel: Bei der Radikalischen Polymerisation Styrol lassen sich durch Variation der Reaktionsbedingungen Polystyrole mit unterschiedlichen Eigenschaften herstellen.

Radikalfänger spielen eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Polymerisation. Sie reagieren bevorzugt mit Radikalen und können so unerwünschte Polymerisationen verhindern. Dies ist besonders wichtig beim Transport und der Lagerung polymerisierbarer Substanzen.

Highlight: Der Unterschied radikalische Polymerisation und Substitution liegt in der Art der Kettenreaktion und den entstehenden Produkten.

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Polykondensation und Polyaddition: Grundlegende Reaktionsmechanismen

Die Polykondensation ist ein fundamentaler Prozess in der Polymerchemie, bei dem Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen unter Abspaltung kleiner Moleküle wie Wasser zu größeren Molekülen reagieren. Dieser Mechanismus ist besonders wichtig für die Herstellung verschiedener Kunststoffe.

Definition: Bei der Polykondensation reagieren Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen unter Abspaltung niedermolekularer Verbindungen zu Makromolekülen.

Ein wichtiges Polykondensation Beispiel ist die Herstellung von Polyamiden. Hierbei reagiert beispielsweise 1,6-Hexandisäure mit 1,6-Diaminohexan unter Bildung einer Amidbindung. Bei dieser Reaktion wird Wasser abgespalten, und die Monomere werden über Peptid-/Aminobindungen miteinander verknüpft.

Beispiel: Die Herstellung von PET (Polyethylenterephthalat) erfolgt durch die Reaktion von Terephtalsäure mit Ethandiol. Diese Polykondensation Reaktionsgleichung zeigt die Bildung von Esterbindungen unter Wasserabspaltung.

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Polyaddition: Mechanismus und Anwendungen

Die Polyaddition unterscheidet sich von der Polykondensation dadurch, dass keine niedermolekularen Nebenprodukte abgespalten werden. Stattdessen findet eine Protonenumwanderung zwischen den Monomeren statt.

Highlight: Bei der Polyaddition werden keine niedermolekularen Nebenprodukte gebildet - ein wesentlicher Unterschied zur Polykondensation.

Ein wichtiges Beispiel ist die Herstellung von Polyurethan-Schaum aus Butan-1,4-diol und Hexandiisocyanat. Der Reaktionsmechanismus beginnt mit einem nukleophilen Angriff, gefolgt von einer Protonenumwanderung. Die charakteristische Urethan-Gruppe wird dabei gebildet.

Bei Zugabe von Wasser oder Carbonsäuren wandeln sich vorhandene Isocyanatgruppen in Amine um, wobei CO₂ abgespalten wird. Dies führt zur Schaumbildung, die für viele technische Anwendungen wichtig ist.

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Spezielle Anwendungen der Polykondensation

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Anwendung: Polyester und Polyamide sind wichtige Polykondensation Kunststoffe Beispiele, die in der Textilindustrie breite Verwendung finden.

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Epoxidharze und spezielle Polyadditionsprodukte

Epoxidharze stellen eine besondere Klasse der Polyadditionsprodukte dar. Sie entstehen durch die Reaktion von Epoxid-Verbindungen mit Diaminen. Der Reaktionsmechanismus beginnt mit einem nukleophilen Angriff am Epoxidring.

Fachbegriff: Epoxidharze sind duroplastische Kunststoffe, die durch Polyaddition entstehen und sich durch besondere Härte und chemische Beständigkeit auszeichnen.

Die Härtung von Epoxidharzen erfolgt durch die Vernetzung der Molekülketten, wobei dreidimensionale Strukturen entstehen. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll für technische Anwendungen wie Beschichtungen und Klebstoffe.

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Kunststofftypen und ihre Eigenschaften: Thermoplaste und Duroplaste im Detail

Die Welt der Kunststoffe teilt sich hauptsächlich in zwei bedeutende Kategorien: Thermoplaste und Duroplaste. Diese unterscheiden sich grundlegend in ihrer molekularen Struktur und ihren Verarbeitungseigenschaften.

Thermoplaste zeichnen sich durch ihre lineare, langkettige Molekülstruktur aus, die teilweise strauchähnliche Verzweigungen aufweist. Der Zusammenhalt dieser Moleküle wird durch zwischenmolekulare Kräfte gewährleistet. Bei Erwärmung zeigen Thermoplaste ein charakteristisches Verhalten: Sie werden weich und lassen sich durch äußere Krafteinwirkung verformen. Dieser Prozess basiert auf der zunehmenden Bewegung der Teilchen, wodurch die zwischenmolekularen Kräfte abnehmen und die Molekülketten aneinander vorbeigleiten können.

Definition: Thermoplaste sind Kunststoffe, die sich bei Erwärmung erweichen und verformen lassen, ohne ihre grundlegenden Eigenschaften zu verlieren. Sie bestehen aus linearen oder verzweigten Molekülketten.

Duroplaste hingegen weisen eine dreidimensionale, engmaschig quervernetzte Struktur ihrer Makromoleküle auf. Im Gegensatz zu Thermoplasten zersetzen sie sich bei Erwärmung, ohne vorher zu erweichen. Dies liegt an ihrer Riesenmolekülstruktur, die durch starke Atombindungen vernetzt ist. Bei der Verarbeitung können Duroplaste nur durch mechanische Bearbeitung wie Sägen, Schleifen oder Bohren in Form gebracht werden.

Highlight: Ein wichtiger Unterschied zwischen Thermoplasten und Duroplasten liegt in ihrem Verhalten gegenüber Lösungsmitteln: Während Thermoplaste in bestimmten organischen Lösungsmitteln quellen und sich lösen können, sind Duroplaste unlöslich und nicht quellbar.

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Verarbeitungseigenschaften und Anwendungen von Kunststoffen

Die Verarbeitungseigenschaften von Thermoplasten machen sie besonders wertvoll für die industrielle Produktion. Anders als bei einem definierten Schmelzpunkt zeigen sie einen Erweichungsbereich, der auf die unterschiedlichen Längen der Molekülketten zurückzuführen ist. Bei zu hohen Temperaturen tritt jedoch eine Schwärzung ein, die durch die Spaltung der Atombindungen und abgespaltenen Kohlenstoff verursacht wird.

Beispiel: Polystyrol löst sich in Aceton, während Polyethylen in Xylol bei Erwärmung quellbar ist. Diese Eigenschaft macht Thermoplaste ideal für verschiedene Verarbeitungsprozesse.

Die chemische Beständigkeit und Formstabilität von Duroplasten macht sie zu idealen Werkstoffen für Anwendungen, die hohe Temperaturen und aggressive Chemikalien aushalten müssen. Ihre dreidimensionale Vernetzung verleiht ihnen eine außergewöhnliche Stabilität, die allerdings auch bedeutet, dass sie nach der Aushärtung nicht mehr umgeformt werden können.

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