Katalyse und Aktivierungsenergie
Die Katalyse ist ein wichtiges Konzept in der Reaktionskinetik. Sie beschreibt die Veränderung der Reaktionsgeschwindigkeit durch einen Katalysator, der selbst unverändert aus der Gesamtreaktion hervorgeht und mehrere Katalysezyklen durchlaufen kann.
Vocabulary: Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden.
Eine katalysierte Reaktion verläuft typischerweise über zwei Stufen:
- A + Kat → AKat
- AKat + B → AB + Kat
Die Wirkung eines Katalysators beruht darauf, dass er die Aktivierungsenergie der Reaktion senkt. Die Aktivierungsenergie ist die Energiebarriere, die überwunden werden muss, damit eine Reaktion stattfinden kann.
Highlight: Katalysatoren ermöglichen alternative Reaktionswege mit niedrigerer Aktivierungsenergie, wodurch die Reaktion schneller ablaufen kann.
Chemisches Gleichgewicht
Das chemische Gleichgewicht und Reaktionsgeschwindigkeit in der Kinetik sind eng miteinander verbunden. Chemische Reaktionen in Lösungen oder in der Gasphase laufen oft nicht vollständig ab, sondern erreichen einen Gleichgewichtszustand, in dem Ausgangsstoffe und Reaktionsprodukte nebeneinander vorliegen.
Definition: Ein chemisches Gleichgewicht ist ein dynamischer Zustand, in dem die Geschwindigkeiten der Hin- und Rückreaktion gleich sind.
Für eine Modellreaktion A + B ⇌ C + D kann man zwischen Hinreaktion (A + B → C + D) und Rückreaktion (C + D → A + B) unterscheiden. Im Gleichgewicht sind die Reaktionsgeschwindigkeiten beider Richtungen gleich, da gleich viele Edukte aus der Rückreaktion und gleich viele Produkte aus der Hinreaktion entstehen.
Highlight: Obwohl das Gleichgewicht statisch erscheint, laufen die Reaktionen ständig weiter. Deshalb wird es als dynamisches Gleichgewicht bezeichnet.
Die Merkmale eines chemischen Gleichgewichtszustands sind:
- Edukte und Produkte liegen nebeneinander vor.
- Die Konzentrationen von Edukten und Produkten bleiben konstant.
- Hin- und Rückreaktion laufen mit gleicher Geschwindigkeit ab.
Example: Bei der Esterbildung aus Ethanol und Essigsäure stellt sich ein Gleichgewicht ein, bei dem sowohl die Ausgangsstoffe als auch der gebildete Ester und Wasser vorhanden sind.