Menschenbild und Literatur im Barock
Das Menschenbild des Barock war geprägt von der Vorstellung des Menschen als Teil einer göttlichen Schöpfungsordnung. Die gesellschaftliche Dreiteilung in Klerus, Adel und Bürger/Bauern wurde als gottgewollt angesehen. Gleichzeitig prägten enorme Gegensätze im Lebensgefühl – wie Leben und Tod, Gott und Welt – sowie Leiderfahrungen durch Krieg, Gewalt und Seuchen die Stimmung von Vergeblichkeit und Hinfälligkeit.
Definition: Die Antithetik Barock bezeichnet die für diese Epoche typische Gegenüberstellung von Gegensätzen, die sich in Literatur und Kunst widerspiegelt.
Trotz dieser düsteren Aspekte machten die Wissenschaften große Fortschritte. Gelehrte wie Kopernikus, Leibniz, Newton, Galilei und Bacon trugen dazu bei, den Menschen allmählich aus dem christlich geprägten Erklärungszusammenhang zu lösen.
Die Barock-Literatur wurde hauptsächlich für oder im Namen von Adel und Kirche produziert. Deutsche Sprachgesellschaften setzten sich dafür ein, Deutsch statt Latein als Literatursprache zu etablieren. Die Dichtung verfolgte drei Hauptzwecke: Belehren, Unterhalten und Bewegen.
Highlight: Die Merkmale Barock Literatur umfassen eine starke Bildlichkeit, den Einsatz von Allegorien und Metaphern sowie die häufige Wiederholung ähnlicher Motive.
Zu den vorherrschenden Themen in der Barock Literatur gehörten Krieg, Tod, Vergänglichkeit, Religion und die Scheinwelt. Die Dichtung war selten persönlich, sondern strebte nach Allgemeingültigkeit. In der Barock Epoche Lyrik waren Sonette besonders beliebt, da sie sich gut für den Ausdruck antithetischen Denkens eigneten.
Example: Ein Antithetik Barock Beispiel findet sich in Andreas Gryphius' Sonett "Es ist alles eitel", in dem er Leben und Tod, Freude und Leid gegenüberstellt.
Die Barock Literatur Merkmale umfassten auch eine strenge Regelpoetik, bei der sich die Qualität durch virtuose Regelkonformität zeigte. Gedanken-, Wort- und Klangfiguren wurden häufig eingesetzt. Zentrale Motive waren "Vanitas", "Memento mori" und "Carpe diem".
Quote: "Gedenke des Todes" (Memento mori) war ein zentrales Motiv in der Barock-Literatur, das die Vergänglichkeit des Lebens betonte.
Zu den bedeutenden Barock Autoren und Werke zählen Martin Opitz mit seinem "Buch von der Teutschen Poeterey", Andreas Gryphius mit seinen Sonetten und dem Drama "Katharina von Georgien", sowie Christoffel von Grimmelshausen mit dem Schelmenroman "Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch". Auch Paul Gerhardt mit seinen Kirchenliedern, Angelus Silesius mit seinen Epigrammen im "Cherubinischen Wandersmann" und Jakob Bidermann mit seinem Drama "Cenodoxus" prägten die Barock Literatur.