Das Vier-Ohren-Modell und gescheiterte Kommunikation

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun ist ein zentrales Konzept in der Kommunikationstheorie. Es basiert auf der Annahme, dass jede Nachricht vom Empfänger mit "vier Ohren" aufgenommen wird, da sie vier Teilbotschaften enthält.

Definition: Die vier "Ohren" im Modell sind:

1. Sachinhalts-Ohr: Hört die in der Nachricht enthaltene Faktenlage.
2. Beziehungs-Ohr: Hört, wie der Sender seine Beziehung zum Empfänger sieht.
3. Selbstoffenbarungs-Ohr: Hört, was der Sender über sich selbst preisgibt.
4. Appell-Ohr: Hört, wozu der Sender den Empfänger auffordert.

Das Modell wird anhand von Beispielen veranschaulicht, wie etwa einer Mutter, die möchte, dass ihr Sohn zum Friseur geht.

Example: "Du, die Friseure haben seit dem Lockdown wieder geöffnet!" kann auf allen vier Ebenen interpretiert werden.

Das Konzept der gescheiterten Kommunikation wird ebenfalls erläutert. Es tritt auf, wenn der Sender einer Nachricht die Absicht hat, den Schwerpunkt auf eine bestimmte Teilbotschaft zu legen, der Empfänger jedoch auf eine andere Teilbotschaft reagiert.

Highlight: Gescheiterte Kommunikation kann zu Missverständnissen und Konflikten führen, weshalb es wichtig ist, alle Ebenen einer Nachricht zu berücksichtigen.

Klausurthemen in der Kommunikationstheorie

Die Klausur deckt wichtige Aspekte der deutschen Sprache und Kommunikationstheorie ab. Sie behandelt die vier Satzarten im Deutschen, verschiedene Sprechakte, Vortragsgestaltung und zwei bedeutende Kommunikationsmodelle.

Definition: Sprechakte sind Handlungen, die ausschließlich durch den Gebrauch von Sprache ausgeführt werden können.

Der Aufbau eines Vortrags wird detailliert erläutert, einschließlich Themennennung, Einleitung, Strukturvorstellung, Hauptteil und Schluss. Zudem werden Tipps für effektives Rednerverhalten gegeben.

Highlight: Für einen erfolgreichen Vortrag ist es wichtig, sich leicht im Raum zu bewegen, das Publikum einzubinden und auf Tempo und Sprachfluss zu achten.

Das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun wird vorgestellt, das erklärt, wie eine Nachricht auf vier verschiedenen Ebenen interpretiert werden kann: Sachinhalt, Beziehung, Selbstoffenbarung und Appell.

Example: Bei der Aussage "Die Friseure haben seit dem Lockdown wieder geöffnet" könnte der Appell dahinter sein: "Geh bitte zum Friseur!"

Das Sender-Empfänger-Modell und Kommunikationsfaktoren

Das Sender-Empfänger-Modell nach Shannon und Weaver ist ein weiteres wichtiges Konzept in der Kommunikationstheorie. Es basiert auf der Annahme, dass für eine erfolgreiche Kommunikation sechs Faktoren vorhanden sein müssen.

Definition: Die sechs Faktoren des Sender-Empfänger-Modells sind:

1. Nachricht (was vermittelt wird)
2. Kode (gemeinsame "Sprache")
3. Sender (Sprecher)
4. Empfänger (hört Information)
5. Situativer Kontext (gemeinsame Situation, die auch gleich gedeutet wird)
6. Gemeinsamer Erfahrungshorizont (Alter, Geschlecht, Fachinteressen, Kultur, Religion, Lebenserfahrung)

Das Modell wird anhand von Beispielen erläutert, wie einer Fahrstunde zwischen Fahrlehrer und Fahrschüler.

Example: In einer Fahrstunde sagt der Fahrlehrer: "So, dann fahr mal an." Hier sind alle sechs Faktoren des Modells erfüllt, was zu einer erfolgreichen Kommunikation führt.

Auch misslungene Kommunikation wird im Kontext dieses Modells erklärt. Ein Beispiel dafür ist eine Person aus NRW, die in Bayern "Brötchen" bestellt, was aufgrund unterschiedlicher Dialekte zu Verwirrung führt.

Highlight: Eine Kommunikation misslingt, sobald mindestens einer der sechs Faktoren des Modells nicht eingehalten wird.

Diese Modelle sind wichtige Werkzeuge für die Kommunikationsanalyse und können helfen, Kommunikationsprobleme in verschiedenen Kontexten zu verstehen und zu lösen.