Hamlets dramatischer Wendepunkt: Analyse des 3. und 4. Akts
Der dritte und vierte Akt von Shakespeare's Hamlet markieren einen entscheidenden Wendepunkt im Drama. In einem Zimmer des Schlosses entwickelt sich eine folgenschwere Verkettung von Ereignissen. Claudius, von Furcht getrieben, erkennt, dass Hamlet trotz seines vorgetäuschten Wahnsinns möglicherweise von dem Mord weiß. Als Präventivmaßnahme beauftragt er Rosenkranz und Güldenstern, Hamlets Abreise nach England vorzubereiten.
Hinweis: Die Szene im Gemach der Königin stellt den dramatischen Höhepunkt dar, in dem mehrere Handlungsstränge zusammenlaufen.
In der zentralen Szene des dritten Akts versteckt sich Polonius im Zimmer von Königin Gertrud, um das Gespräch zwischen Mutter und Sohn zu belauschen. Das folgende Gespräch eskaliert dramatisch: Als Gertrud, von Angst erfüllt, um Hilfe ruft, ersticht Hamlet den sich hinter einem Wandteppich verbergenden Polonius - in der Annahme, es sei Claudius. Diese Fehleinschätzung wird zum Katalysator für die weitere Tragödie.
Die emotionale Intensität erreicht ihren Höhepunkt, als Hamlet und Ophelia in einem aufwühlenden Dialog aufeinandertreffen. Hamlet konfrontiert seine Mutter mit schweren Vorwürfen des Ehebruchs und der überstürzten Hochzeit mit Claudius. In dieser Szene erscheint auch der Geist von Hamlets Vater, den allerdings nur Hamlet sehen kann - ein weiteres Element, das die Frage nach Hamlets geistiger Verfassung aufwirft.